Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode erhofft sich vom Synodalen Weg "echte Veränderungen".
Das gelte "besonders bezüglich einer Kirche der Beteiligung und möglichst neuer Formen für Frauen in Diensten und Ämtern, bezüglich verschiedener Fragen des priesterlichen Dienstes und der unterschiedlichen Lebensformen der Menschen", sagte Bode in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview des Wiener theologischen Feuilletons "feinschwarz.net".
All diese Fragen beträfen die Glaubwürdigkeit der Kirche, sagte der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz. Und Glaubwürdigkeit sei eine Voraussetzung für Evangelisierung. Nur in einer "Haltung der Synodalität" könne die Kirche in die Zukunft hineingehen. Für Beschlüsse, die beim Synodlen Weg als Voten nach Rom vermittelt werden, erhoffe er sich von dort "eine geschwisterliche Antwort, etwa die Einladung zu einer regionalen Synode".
Vertrauen zurückgewinnen
In ihrem Reformdialog, der als Synodaler Weg bezeichnet wird, wollen die deutschen katholischen Bischöfe und das Zentralkomitee der Katholiken über die Zukunft kirchlichen Lebens in Deutschland beraten. Ein Ziel ist, nach dem Missbrauchsskandal verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen und sich mit den systemischen Ursachen des Missbrauchs zu befassen.
Die Osnabrücker Theologin Margit Eckholt wandte sich gegen den Ausschluss von Frauen von der Weihe in der katholischen Kirche. Sie kritisierte eine "Engführung der Argumentation auf die Geschlechtlichkeit des Menschen". Dies führe dazu, dass die kirchliche Argumentation immer weniger Plausibilität und Akzeptanz bei den Christen habe. "Und das betrifft nicht nur die Kirchen in Deutschland, Österreich oder der Schweiz, sondern auch die Kirchen des Südens."