Anne Ruhmor, pädagogische Mitarbeiterin des Familienforums Edith Stein, hat die Edith-Stein-Woche mit vorbereitet und sieht für Mitarbeiter, Referenten und Besucher in den Vorträgen und Glaubensabenden die Chance, sich einmal ganz konzentriert mit dem Leben und Wirken der Philosophin, Frauenrechtlerin, Karmelitin und Heiligen zu beschäftigen.
Brückenbauerin zwischen Christen und Juden
Edith Stein wird in der katholischen Kirche als Heilige und Märtyrerin verehrt. Teilen der evangelischen Kirche gilt sie als Glaubenszeugin. Die Tochter eines Holzhändlers aus Breslau war jüdischer Herkunft und ließ sich 1922 katholisch taufen. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde sie als Jüdin und Christin verfolgt und am 9. August 1942 in Auschwitz ermordet. Sie gilt als Brückenbauerin zwischen Christen und Juden.
Aber auch als Philosophin und Frauenrechtlerin wurde sie bekannt und posthum zur Patronin Europas ernannt. Anne Ruhmor sieht zahlreiche aktuelle Bezüge: "Ich glaube sie würde auch für die Verbindung und den Dialog der Religionen sprechen. Ich glaube auch, dass sie sich für Frauen nach wie vor stark machen würde. Sie würde sich zu vielen gesellschaftlichen Dingen einschalten. Sie ist Patronin Europas – ohne dass sie es wusste – aber das ist gerade ganz aktuell."
Lichtkunstobjekt zu Edith Stein
Im Rahmen der Edith-Stein-Woche referiert Barbara Hohmann am Montag, 5. November, 18 Uhr, über den Lebensweg Edith Steins und zeichnet die Stationen ihres Glaubenswegs nach. Die Teilnahme kostet neun Euro. Joachim Braun, der Leiter des Familienforums, lädt für Mittwoch, 7. November, 17.30 Uhr, zum geistlichen Abend mit Edith Stein in Gespräch und Bewegung. Ausgangspunkt ist das Lichtkunstwerk von Michael Bleyenberg, das im Treppenhaus des neuen Edith-Stein-Hauses die Bedingungen des Sehens und die Kraft des Lichts reflektiert.
Tägliche Impulse im Raum der Stille
Täglich um 12.15 Uhr gibt es einen Stille-Impuls. Mit Gebeten und Zitaten laden die Mitarbeiter für eine Viertelstunde in den Raum der Stille. Dort sollen die Teilnehmer zur Ruhe kommen und sich mit den Worten Edith Steins auseinandersetzen. Joachim Braun lädt die Teilnehmer des geistlichen Abends unter dem Titel "Wer bist du Licht, das mich erfüllt?" dazu ein, eigene Fundstücke mit oder ohne Bezug zu Edith-Stein mitzubringen. Die Veranstaltung ist kostenlos.