Zum Pfingstfest ruft der Rottenburger Bischof Gebhard Fürst dazu auf, "den Geist der Liebe gegen den Ungeist der Entsolidarisierung" zu stellen. Trotz bedrückender Erfahrungen in den Zeiten der Pandemie greife neuer Ungeist um sich, so Fürst am Freitag. Menschen gingen auf die Straße, weil sie sich ihrer Grundrechte beraubt sähen. Sie stellten ihr Bedürfnis nach Freiheiten über den Schutz der besonders Schwachen. Das sei nicht nur unsolidarisch, "sondern geradezu egoistisch und im höchsten Maße verletzend".
Veränderung der Welt
Zugleich sei vielerorts ein pfingstlicher Geist spürbar. Nach Corona werde sich die Welt verändert haben, so der Bischof. Doch schon jetzt gebe es Hoffnungszeichen. Als Beispiele nannte Fürst Schüler, die freie Zeit nutzten, um für Ältere einzukaufen, und Menschen, die über Telefon oder Soziale Netzwerke miteinander Kontakt hielten.
Fürst will am Sonntag einen Gottesdienst in der Stuttgarter Domkirche gestalten. Ebenfalls am Sonntag feiert Fürst am Abend mit dem württembergischen evangelischen Landesbischof Frank Otfried July ein ökumenisches Gebet.