"Ehe für alle"

 (DR)

Mit dem Gesetzentwurf aus dem Bundesrat, der im Bundestag abgestimmt wird, würde im Bürgerlichen Gesetzbuch festgeschrieben, dass auch zwei Personen gleichen Geschlechts eine Ehe eingehen können. Seit 2001 können homosexuelle Paare eine Lebenspartnerschaft eingehen, die der Ehe weitgehend gleichgestellt ist. Was Ehe und Lebenspartnerschaft heute noch unterscheidet, ist das Adoptionsrecht:

Schwule und Lesben dürfen nicht gemeinsam ein Kind adoptieren. Das würde sich mit dem neuen Gesetz ändern. Bestehende Lebenspartnerschaften können - müssen aber nicht - in Ehen umgewandelt werden. Neue Lebenspartnerschaften könnten künftig aber nicht mehr geschlossen werden.

Die katholische Kirche kritisierte die voraussichtliche Öffnung der Ehe scharf. Von evangelischer Seite kam eher Zustimmung. Nach Ansicht des hessen-nassauischen Kirchenpräsidenten Volker Jung würde die "Ehe für alle" eine lange Geschichte der Diskriminierung beenden.