Unter den türkischen Rentnern lebt sogar mehr als jeder Zweite (54,7 Prozent) an der Armutsgrenze, wie aus einer Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung hervorgeht.
Für die Untersuchung werteten die Forscher neue Daten der Deutschen Rentenversicherung und den Mikrozensus aus. Als armutsgefährdet gelten Menschen, die weniger als 60 Prozent des mittleren und nach Bedarf gewichteten Einkommens zur Verfügung haben.
Von den deutschen über 65-Jährigen fallen nach Angaben der Böckler-Stiftung 12,5 Prozent unter diese Definition. Das nach Bedarf gewichtete Einkommen berücksichtigt die Zahl der erwachsenen und minderjährigen Haushaltsmitglieder.
Demnach kommen aus der Türkei zugewanderte Männer über 65 Jahren auf eine durchschnittliche Rente von 742 Euro, Frauen auf nur 363 Euro. Italiener erhalten im Schnitt 963 Euro, Italienerinnen 467 Euro. Deutsche Senioren kommen dagegen auf eine Rente von 1.109 Euro, Rentnerinnen erhalten durchschnittlich 572 Euro.
Als Grund für die hohe Armutsgefährdung der Einwanderer nennen die Wissenschaftler unter anderem, dass sie meist nur Stellen in den untersten Lohngruppen gefunden hätten.