Der Geistliche, der die Service-Erwartungen an seine Person als zu hoch und die Kontakte in der Großpfarrei als zu unpersönlich empfand und sich eine Auszeit nahm, will nun bei den Benediktinern eintreten. Der 55-Jährige, dessen Protest in den Medien große Aufmerksamkeit hervorrief, tritt am Montag in die niederländische Abtei Sankt Willibrord in Doetinchem ein, wie das Online-Magazin "kirchensite" des Bistums Münster berichtet. Dort beginnt er das sogenannte Postulat, eine Vorstufe zum Noviziat.
Frings, langjähriger Pfarrer in Münster, hatte sich nach Ostern beurlauben lassen, weil ihm "die Perspektive abhandengekommen" war, wie er in einer bundesweit beachteten Stellungnahme erklärt hatte. Er verwies auf den Bedeutungsverlust der Kirche in der Gesellschaft sowie des Glaubens in der Kirche. Es gebe keinen Konsens, wie sich die Kirche angesichts dieser Situation neu aufstellen wolle.
"Glauben an Pläne verloren"
"Gemeinden, Seminare und Klöster werden geschlossen oder zusammengelegt, um dann meist das Bisherige weiterzumachen", beklagte Frings. Er habe "den Glauben an Pläne verloren, aber nicht ans Evangelium", betonte der Priester. "Also habe ich mir gesagt: Dann musst du das Evangelium konsequenter leben." Bereits im April hatte sich Frings in die niederländische Benediktinerabtei zurückgezogen, um zu prüfen, ob diese Lebensform zu ihm passt.