Zu den Gründen konnte sie keine Angaben machen. Zuerst hatte der Ingolstädter "Donaukurier" darüber berichtet. Bei dem nun Freigelassenen handelt es sich um einen Projektentwickler von Immobilien in den USA. Mitte Mai war bereits bekanntgeworden, dass der ehemalige stellvertretende Finanzdirektor des Bistums aus der Untersuchungshaft entlassen worden sei.
Vermögensschaden für das Bistum
Beide Männer waren Ende Januar festgesetzt worden. Ihnen wird Untreue, Bestechung und Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr vorgeworfen. Mitte Mai hatte die Anklagebehörde bekanntgegeben, dass die Männer ein Teilgeständnis abgelegt hätten. Derzeit gehen die Ermittler nur noch von einem gesicherten Vermögensschaden für das Bistum von mindestens rund einer Million Dollar (840.000 Euro) aus.
Dieser sei durch Bestechungszahlungen entstanden. Womöglich falle der tatsächliche Schaden aber noch höher aus. Die Anwälte des Bistums befürchten, dass er im zweistelligen Millionenbereich liegen wird.
Debatte um Kirchenfinanzen
Die zwei Beschuldigten sollen nach den bisherigen Erkenntnissen bei gemeinsamen Geschäften rund 60 Millionen US-Dollar aus dem Bistumsvermögen riskant investiert haben. Das Geld floss demnach weitgehend ohne Absicherung in Kredite für Immobilienprojekte in den USA. Von den Darlehen, die zum guten Teil schon wieder fällig sind, wurden nach Bistumsangaben bisher erst fünf Millionen Dollar zurückgeführt.
Das Bistum Eichstätt hatte den Finanzskandal im Februar öffentlich gemacht. Nach der Verhaftung der beiden Beschuldigten informierte es darüber, dass Bischof Gregor Maria Hanke im Juli 2017 selbst Strafanzeige gestellt hatte. Der Skandal löste eine neuerliche Debatte um die Kirchenfinanzen aus. Im Bistum Eichstätt sind die Zuständigkeiten für Vergabe, Aufsicht und Kontrolle mittlerweile vollständig neu geordnet worden.