Dreimal hat Papst Franziskus in seiner ersten Ansprache zum Gebet aufgerufen. Gleich zu Beginn rief er die Millionen Menschen an den TV-Geräten und auf dem Petersplatz auf für seinen Amtsvorgänger zu beten, für den jetzt emeritierten Papst Benedikt XVI.: "Zuerst möchte ich für unseren emeritieren Bischof Benedikt XVI. beten. Beten wir alle gemeinsam für ihn, damit der Herr ihn segne und die Muttergottes ihn behüte.“
Direkt im Anschluss schloss Jorge Maria Bergoglio – jetzt Papst Franziskus – die Bitte für die Menschen in der ganzen Welt an: "Beten wir immer für uns, für uns gegenseitig. Beten wir für die gesamte Welt, damit es eine große Brüderlichkeit geben wird.“ Der neue Papst versteht seinen päpstlichen Dienst als einen gemeinsam Weg der Brüderlichkeit und Liebe mit allen Gläubigen. Deshalb ist ihm auch das gemeinsame Gebet so wichtig.
Und schließlich rief Papst Franziskus in einer bewegenden Geste, in der er sich vor den versammelten Menschen demütig verneigte zum Gebet für sich und seinen Petrusdienst auf: "Bevor der Bischof das Volk segnet, bitte ich darum, dass ihr den Herrn bittet, damit er mich segne: Das Gebet des Volkes, das den Segen seines Bischofs erbittet. Sprecht dieses euer Gebet für mich in Stille."
Diesem Aufruf kommen wir jetzt nach. Hier ist das im „Gotteslob“ abgedruckte Gebet von John Henry Newman, der von Benedikt XVI. am 19. September 2010 selig gesprochen wurde:
"Herr, wir glauben und bekennen voll Zuversicht, dass du deiner Kirche Dauer verheißen hast, solange die Welt besteht. Darum haben wir keine Sorge und Angst um den Bestand und die Wohlfahrt deiner Kirche. Wir wissen nicht, was ihr zum Heile ist. Wir legen die Zukunft ganz in deine Hände und fürchten nichts, so drohend bisweilen die Dinge auch scheinen mögen. Nur um das eine bitten wir dich innig: Gib deinem Diener und Stellvertreter, dem Heiligen Vater, wahre Weisheit, Mut und Kraft. Gib ihm den Trost deiner Gnade in diesem Leben und im künftigen die Krone der Unsterblichkeit."