Dies teilte wie Bayerns Kunstminister Bernd Sibler (CSU) am Mittwoch in München mit. Das Gotteshaus sei "aus historischen, religiösen sowie architektur- und kunstgeschichtlichen Gründen von nationaler Bedeutung", so der Minister. Die Basilika sei ein "Kirchenjuwel". Geplant seien unter anderem Reparaturen an Dach, Gewölbe und Mauerwerk. Zudem bestehe konservatorischer Handlungsbedarf bei der Fassung der bedeutenden Hauptaltäre, insbesondere an deren bemalten Rückseiten.
Die ehemalige Benediktinerstiftskirche Sankt Ulrich und Afra ist eine der Hauptkirchen der Diözese Augsburg. Über der spätantiken Grabstätte der Märtyrerin Afra auf einem römischen Friedhof entstand wohl schon im 4. Jahrhundert ein erster Sakralbau. Nach der Heiligsprechung des dort 973 bestatteten Augsburger Bischofs Ulrich im Jahr 993 wurde das seit dem 8. Jahrhundert bestehende Kanonikerstift in Sankt Ulrich und Afra umbenannt.
Eines der ersten nachreformatorischen Werke in der Kirchenkunst
Der heute bestehende Kirchenbau einer steil aufragenden, dreischiffigen, in allen Teilen gewölbten Basilika mit östlichem Querhaus ist im Wesentlichen zwischen 1467 und 1607 errichtet worden. Die erste Hauptbauphase von 1477 unter dem Baumeister Burkhard von Engelberg wurde 1500 mit der Weihe des Langhauses und der Grundsteinlegung für den Chor abgeschlossen. Der infolge der Reformation ins Stocken geratene Bau wurde erst nach 1560 fortgeführt und kurz nach 1600 mit der Einwölbung des Chors und der Errichtung des Turms weitgehend abgeschlossen.
Die drei monumentalen Choraltäre des Weilheimer Bildschnitzers Hans Degler gehören zu den ersten Werken nachreformatorischer Kirchenkunst in Deutschland. Die mit reichen figürlichen Darstellungen geschmückten riesenhaften Altaraufsätze bilden mit dem frei stehenden Kreuzaltar aus Bronze eine ikonographische Einheit. Sie zeigen in ihren Mittelteilen Szenen aus dem Leben Christi. Die viergeschossigen Seitenaltäre sind den beiden Bistumspatronen Ulrich und Afra geweiht.