Picken tritt sein Amt zum 1. März 2019 an und wird zugleich Pfarrer der Kirchengemeinde St. Martin (Bonner Münster). Der promovierte Politologe wurde 1993 zum Priester geweiht und ist seit Ende 2004 Pfarrer in Bad Godesberg.
Nachfolger von Monsignore Schumacher
Picken (51) folgt als Stadtdechant und Münsterpfarrer auf Monsignore Wilfried Schumacher, der im Mai dieses Jahres in Anerkennung seiner funktionalen Verantwortung für die unzulässige Verwendung von kirchengemeindlichen Finanzmitteln seinen Amtsverzicht erklärt hatte. Der Ernennung gingen die Anhörungen der leitenden Pfarrer und aller Pastoralen Dienste sowie der Gremien in Bonn gemäß der Dekanate-Ordnung voraus.
Mit der Ernennung ist zusätzlich der Auftrag des Erzbischofs an den neuen Stadtdechanten verbunden, den pastoralen Zukunftsprozess in Bonn mit den leitenden Pfarrern, den Pastoralen Diensten und den Gremien zu moderieren. Damit entspricht der Erzbischof einer Bitte, die die leitenden Pfarrer in Bonn vor kurzem gemeinsam bei einer Zusammenkunft geäußert hatten.
Gebürtiger Kölner
Wolfgang Picken wurde 1967 in Köln geboren. Nach Studien der Katholischen Theologie, Philosophie sowie Politik- und Sozialwissenschaften in Bonn, Rom und Köln weihte ihn Kardinal Meisner 1993 zum Priester. Anschließend war er als Kaplan in Bergisch Gladbach tätig. Im November 2004 wurde Picken in Bonn-Bad Godesberg zum Pfarrer an St. Andreas und Evergislus, 2012 zusätzlich an St. Marien und St. Servatius sowie 2013 an St. Martin und Severin ernannt; diese Pfarreien bilden seit 2013 den Seelsorgebereich Bad Godesberg.
Von 2008 bis 2016 war Picken Dechant des inzwischen aufgehobenen Dekanates Bad Godesberg. 2004 wurde Picken im Fach Politikwissenschaft promoviert. 2005 gründete er zusammen mit Bad Godesberger Bürgern die "Bürgerstiftung Rheinviertel" zur Förderung der Hospiz- und Sterbebegleitung sowie zahlreicher sozialer Projekte in den Bereichen Beratung, Inklusion, Flüchtlings- oder Bedürftigenhilfe.
Aufgaben eines Stadtdechanten
Ein Stadtdechant wird gemäß Kirchenrecht vom Erzbischof ernannt. Dieser hört dazu entsprechend der Dekanate-Ordnung die Priester an, die im betreffenden Stadtdekanat ein Amt ausüben, und bittet auch die dortigen Diakone und Laien im Pastoralen Dienst, den Vorstand des Katholikenrates sowie gegebenenfalls weitere Personen um eine Stellungnahme, welche Aufgaben und Herausforderungen den Stadtdechanten erwarten.
Der Stadtdechant arbeitet mit den Priestern, Diakonen und Laien im pastoralen Dienst sowie mit der bestehenden Laienvertretung und den Verbänden auf Stadtdekanatsebene eng zusammen, um die gemeinsame pastorale Tätigkeit zu fördern und zu koordinieren. Er wird auf sechs Jahre ernannt und vertritt den Erzbischof im Stadtdekanat, wie auch umgekehrt das Stadtdekanat und dessen Anliegen bei kirchlichen und anderen Stellen. Dekanate umfassen eine oder mehrere Kirchengemeinden auf dem Gebiet einer kreisfreien Stadt (Stadtdekanat) bzw. auf dem Gebiet eines Kreises (Kreisdekanat). Im Erzbistum Köln bestehen insgesamt 15 Stadt- und Kreisdekanate.