Dieser Mann hält was er verspricht. Man kann dem US-Präsidenten Donald Trump wahrlich nicht vorwerfen, dass er seine Wahlkampfversprechen bricht. Aber mit seinem Ausstieg aus dem Weltklimaabkommen von Paris bestätigt er wieder einmal, dass er unfähig ist, seine Fehlentscheidungen zu korrigieren. Er weiß es besser als die Regierungschefs und Experten aus 194 anderen Ländern der Welt, die das Abkommen unterzeichnet haben. Er ignorierte die Ratschläge seiner eigenen Experten. Sogar die seiner eigenen Kinder. Selbst die Nachhilfestunde beim Papst, der ihm eindringlich ins Gewissen redete und ihm extra seine Umweltenzyklika mit auf den Weg gab, blieb erfolglos. Der Ausstieg ist rein machtpolitisch. Er verschafft ihm kurzfristig Luft. Zukunftsweisend und verantwortlich ist dieser Ausstieg aus der Weltfamilie nicht.
Selbst wenn aufgrund der Kündigungsfristen die direkten Folgen überschaubar bleiben sollten, so setzt Trump ein völlig falsches Signal. Die Weltklimaerwärmung geht alle an – "America first" ist da verheerend. Perfide ist Trumps Begründung. Jahrzehntelang hat Amerika durch unverantwortlichen Ressourcenverbrauch die Erderwärmung angeheizt um jetzt die Kosten dafür anderen in die Schuhe zu schieben. Diese völlig aus der Zeit fallende Fehlentscheidung ist nicht nur eine Art Kriegserklärung an Partner und Verbündete. Es ist zudem eine total unchristliche Verhaltensweise. Wenn Papst Franziskus völlig zu Recht schon im Vorwahlkampf betonte, dass Mauerbau nicht mit dem Evangelium zu vereinbaren sei – so darf man jetzt darauf hinweisen, dass Trumps Botschaft nichts mit der biblisch geforderten Bewahrung der Schöpfung zu tun hat – wirklich gar nichts! Da mag Trump bei der Amtseinführung auf so vielen Bibeln seinen Eid abgelegt haben wie er will: Diese Entscheidung ist, um in Trumps Denk-und Wortwahl zu bleiben, "bad, very bad" - und alles andere als mit der Frohen Botschaft zu vereinbaren.
Ingo Brüggenjürgen