Aktion "Tat.Ort.Nikolaus - Gutes tun kann jeder"

Ein Zeichen für Mitmenschlichkeit

Das Bonifatiuswerk will mit seiner Aktion "Tat.Ort.Nikolaus - Gutes tun kann jeder" das Anliegen des Heiligen Nikolaus auch heute umsetzen. Verschiedene Projekte werden vom Hilfswerk unterstützt, wie Simon Rüffin darlegt.

Nikolaus im Kindergarten / © Harald Oppitz (KNA)
Nikolaus im Kindergarten / © Harald Oppitz ( KNA )

DOMRADIO.DE: Sie starten Ihre Aktion "Tat.Ort-Nikolaus - Gutes tun kann jeder". Dazu rufen Sie Initiativen und Projekte auf, sich dafür zu bewerben. Wer kann denn mitmachen?

Simon Rüffin (Bereichsleiter missionarische und diakonische Pastoral beim Bonifatiuswerk): Es können verschiedenste Gruppen mitmachen. Das können Schulklassen sein, das können kirchliche Gruppen sein oder auch Vereine, Einrichtungen, Bildungshäuser, aber auch Pfarreien und Gemeinden. Es gibt also viele, die wir erreichen wollen.

DOMRADIO.DE: Muss man katholisch sein?

Rüffin: Es empfiehlt sich zumindest, ökumenisch aufgestellt zu sein, weil wir laut unserer Vergabeordnung immer eine katholische Beteiligung bei unseren Projekten brauchen. Es kann also sehr gerne ökumenisch sein oder in Kooperation mit der politischen Gemeinde oder einem weltlichen Verein. Es wäre gut, wenn die katholische Gruppe mit auftaucht.

DOMRADIO.DE: Wie genau unterstützen Sie die guten Taten?

Rüffin: Das kann man sich in zweierlei Weise vorstellen. Einerseits natürlich als Hilfswerk, auch monetär. Pro "Guter Tat" können wir bis zu 500 Euro als Förderung dazugeben, um den finanziellen Anreiz zu setzen, sodass Dinge auch umgesetzt werden können.

Wir unterstützen aber auch ideell und hinsichtlich der Öffentlichkeitsarbeit, indem wir das Projekt mit unseren Social-Media-Kanälen oder mit unserer Webseite vernetzen. So bekommen die Projekte Aufmerksamkeit und die Botschaft kann immer weiter verbreitet werden.

DOMRADIO.DE: Was waren da sonst für gute Taten dabei zum Beispiel?

Rüffin: Das Schöne an der Aktion ist, dass sie ganz viel bietet. Das kommt sicherlich von dem Heiligen Nikolaus selbst, der für ganz viele gute Eigenschaften steht. Wir hatten verschiedenste Projekte, wir hatten schon einen Mitmach-Chor an einer Schule, der dann kleine Konzerte rund um den Nikolaustag gegeben hat. Wir haben schon die Umgestaltung von Spielplätzen gehabt. Oder auch Begegnungsprojekte, wo man beispielsweise in Senioreneinrichtungen oder den Kindertagesstätten mit dem Heiligen Nikolaus gegangen ist.

Wir hatten aber auch verschiedene Kulturaktionen. Zum Beispiel hatten wir ein Café-Mobil, was mit dem Nikolaus verschiedene Institutionen aufgesucht hat, wie zum Beispiel eine Polizeistation, also eine ganz große Vielfalt, die natürlich in diesem Jahr anders aussehen muss.

DOMRADIO.DE: Sie haben es schon angedeutet. Der Nikolaus hat so viele tolle Eigenschaften. Ist er deshalb so eine tolle Identifikationsfigur?

Rüffin: Absolut. Ich denke, der Heilige Nikolaus ist ein Heiliger, der trotz aller religiösen Merkmale und Elemente in unserer Gesellschaft immer noch präsent ist. Ganz viele haben eine Verbindung aus der eigenen Kindheit oder aus den Wahrnehmungen während der Advents- und Weihnachtszeit. Der Heilige Nikolaus ist ein sympathischer Heiliger, der sich für die Benachteiligten und für Menschen in Not eingesetzt hat. Viele der Legenden sind immer noch in der Volkstradition und im Volksmund präsent und daher für viele Menschen, auch wenn sie keine enge Verbindung zur Kirche oder zum Glauben haben, sehr anschlussfähig und auch sehr sympathisch.

DOMRADIO.DE: Sie haben es auch gesagt, in diesem Jahr ist alles anders. Corona durchkreuzt viele Pläne. Bekommt die "Tat.Ort.Nikolaus"-Aktion dadurch nochmal eine ganz besondere Bedeutung?

Rüffin: Absolut. Ich sehe das bei unseren Anfragen und bei den Anträgen auf Förderung. Man müsste meinen, jetzt, wo wir nochmal in einen Teil-Lockdown gegangen sind, kommt gar nichts mehr. Das Gegenteil ist der Fall. Ich bekomme täglich wirklich viele Anträge und komme kaum mit der Bearbeitung nach. Ich glaube, der Wunsch ist da, trotz der Einschränkung oder gar wegen der Einschränkungen ein Zeichen zu setzen. Ein Zeichen für Mitmenschlichkeit und Solidarität.

Man möchte mit dem, was man dann tut, zeigen "du oder ihr seid nicht vergessen, wir sehen euch, wir danken euch. Wir wollen miteinander in Verbindung sein. Trotz Abstand, trotz Hygieneregeln". Solche Zeichen braucht es umso mehr. Ich glaube, unsere Aktion ist ein Beitrag dazu, dass Leute relativ unkompliziert ermutigt sein dürfen, so etwas vor Ort, bei sich, in der Gemeinde, in der Pfarrei auch umzusetzen.

Das Interview führte Hilde Regeniter.

 

Quelle:
DR