2013
13. März: Jorge Mario Bergoglio, Erzbischof von Buenos Aires, wird zum Papst gewählt - als erster Jesuit und erster Lateinamerikaner. Er gibt sich in Anlehnung an den "Heiligen der Armen" den Namen Franziskus - ein Novum in der Kirchengeschichte. Schon in den ersten Tagen setzt er Zeichen der Demut und der Zugewandtheit zu den Armen.
April: Franziskus beruft einen Kardinalsrat mit acht Mitgliedern aus allen Kontinenten ein, zu dem auch der spätere Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, gehört. Dieser Rat wird später um einen neunten Kardinal ergänzt und zu einer Dauereinrichtung, die den Papst bei der Kurienreform und anderen wichtigen Entscheidungen beraten soll. Im Zuge dieser Reformen richtet Franziskus auch einen Wirtschaftsrat und ein Wirtschaftssekretariat ein. Auch Veränderungen der päpstlichen Räte und Behörden sowie der Vatikanbank nimmt der Papst in Angriff.
Juli: Franziskus veröffentlicht als erste Enzyklika "Lumen fidei" (Licht des Glaubens). Es ist ein "Lehrschreiben der vier Hände", wie er selbst sagt. Er habe einen "sehr starken Text" seines Vorgängers Benedikt XVI. aufgegriffen und fortgeschrieben.
Juli: Seine erste Reise führt Franziskus auf die Mittelmeerinsel Lampedusa. Dort weist er auf das Flüchtlingselend in Afrika und auf dem Mittelmeer hin. Die Geste wird weltweit beachtet.
Juli: Zum Weltjugendtag reist der Papst nach Rio de Janeiro, wo er auch ein Armenviertel und eine Suchtklinik besucht.
September: Millionen Christen in aller Welt folgen dem Aufruf von Franziskus, für eine friedliche Lösung des Syrien-Konflikts zu fasten und zu beten.
Oktober: Der Papst besucht die Franziskus-Stadt Assisi.
November: In seinem ersten eigenständigen Lehrschreiben "Evangelii gaudium" verurteilt Franziskus die "Diktatur einer Wirtschaft ohne Gesicht" und Verteilungsungerechtigkeit als "Wurzel der sozialen Übel".
Dezember: Die US-Zeitschrift "Time Magazine" kürt Franziskus als dritten Papst der Geschichte zur "Person des Jahres".
2014
Anfang 2014: Wiederholt ruft Franziskus Russland und die Ukraine zu einer friedlichen Lösung des Krim-Konflikts auf. Auch die Syrien-Krise ist weiter regelmäßig Gegenstand von Friedensappellen.
April: Franziskus spricht seine Vorgänger Johannes XXIII. und Johannes Paul II. heilig.
Mai: Bei seiner Heilig-Land-Reise nach Jordanien, Israel und in die Palästinensergebiete mahnt der Papst zu Versöhnung im Nahen Osten. Für Überraschung sorgt ein außerplanmäßiger Halt an der israelischen Sperrmauer in Bethlehem.
Juni: Friedensgebet mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und dem damaligen israelischen Staatspräsidenten Schimon Peres in den vatikanischen Gärten.
August: Franziskus entsendet Kardinal Fernando Filoni als Sonderbotschafter in den Irak, um eine Lösung für die von den Terrormilizen des "Islamischen Staates" (IS) bedrängten Minderheiten zu sondieren.
August: Der Papst besucht Südkorea und ruft dort zu Aussöhnung mit dem verfeindeten Bruderstaat Nordkorea auf.
September: Bei einer Tagesreise nach Albanien trifft Franziskus Diktaturopfer und ruft zum Gebet für Frieden auf.
Oktober: In einer ersten außerordentlichen Weltbischofssynode berät der Papst mit Bischöfen aus aller Welt über Themen rund um Ehe und Familie.
November: Bei seinem Besuch bei den europäischen Institutionen in Straßburg mahnt der Papst, Europa dürfe nicht seine Seele verlieren.
November: Während seiner Reise in die Türkei trifft Franziskus sowohl Patriarch Bartholomaios I. als auch Staatspräsident Erdogan. Es geht um die Einheit der Kirchen, aber auch um den interreligiösen Dialog und um das Thema Flüchtlinge.
Dezember: Kuba und die USA kündigen nach mehr als einem halben Jahrhundert politischer Eiszeit die Aufnahme diplomatischer Beziehungen an. Angestoßen und vermittelt wurde die Wiederannäherung durch Franziskus und die vatikanische Diplomatie.
Dezember: Kurz vor Weihnachten macht Franziskus mit einer Philippika vor den versammelten Kurienbehörde weltweit Schlagzeilen. Er zählt darin 15 "Krankheiten" auf, darunter spirituelle Vergessenheit, übertriebene Geschäftigkeit, Lästerei, Neid und Doppelmoral.
2015
Januar: Franziskus besucht Sri Lanka und die Philippinen und betet für die Opfer des Taifuns Haiyan.
April: Bei einem Gottesdienst mit mehreren tausend Armeniern bezeichnet Franziskus die Verfolgung der Armenier während des Ersten Weltkriegs als "ersten Genozid des 20. Jahrhunderts". Die Türkei protestiert scharf und leitet diplomatische Schritte ein.
Juni: Die Umweltenzyklika "Laudato si" macht Schlagzeilen. Darin mahnt Franziskus einen besseren Umgang mit der Umwelt und mit den Menschen an.
Juni: Bei einer Tagesreise nach Sarajevo betet der Papst als "Pilger für den Frieden" um Frieden zwischen den Religionen.
Juli: Franziskus besucht Bolivien, Ecuador und Paraguay und bittet dabei um Entschuldigung für Vergehen der katholischen Kirche an der indigenen Bevölkerung Südamerikas.
September: Bei seiner Reise nach Kuba und in die USA vertieft der Papst seine Versöhnungsbotschaft an die einstigen Feindstaaten. Zum UN-Nachhaltigkeitsgipfel in New York fordert er vor der UNO-Vollversammlung eine gerechtere Machtverteilung in der internationalen Gemeinschaft.
Oktober: Bei der ordentlichen Synode zu Ehe und Familie berät sich Franziskus drei Wochen lang mit Bischöfen aus aller Welt. Dabei geht es unter anderem um strittige Themen wie den Umgang mit homosexuellen Paaren und mit wiederverheirateten Geschiedenen.
November: Zur Weltklimakonferenz in Paris mahnt Franziskus erneut zu ernsthaften Verhandlungen und zu einem schonenderen Umgang mit den Ressourcen.
November: Der Papst besucht Kenia, Uganda und die Zentralafrikanische Republik. Am Sitz des Umweltprogramms der Vereinten Nationen in Nairobi vertieft er die Botschaften seiner Umweltenzyklika.
Dezember: Franziskus bekommt den Internationalen Karlspreis 2016 zugesprochen, den er im Mai im Vatikan erhalten soll.
2016
Februar: In einer historischen Begegnung trifft Franziskus auf Kuba den russisch-orthodoxen Moskauer Patriarchen Kyrill I. - das erste Treffen überhaupt zwischen Oberhäuptern dieser beiden Kirchen. Beide sprechen sich für eine Wiederherstellung der Einheit und Zusammenarbeit angesichts globaler Herausforderungen aus.
Februar: Beim anschließenden Besuch in Mexiko spricht der Papst zu Armut, Drogenhandel, Migration und dem Unrecht gegenüber der indigenen Bevölkerung.
März: Medienberichten zufolge soll Franziskus noch vor Ostern das mit Spannung erwartete Abschlusspapier zur Familiensynode unterzeichnen.