Die Stelle richte sich an Menschen mit kognitiven und körperlichen Einschränkungen sowie Sinnesbehinderungen, Menschen mit einer psychischen Erkrankung und Behinderung, betroffene Familien mit behinderten Angehörigen sowie Hochbetagte, die die Belastungen der Katastrophe nicht bewältigen könnten. Seinen Sitz habe das "Koordinationsbüro Inklusive Flutopferhilfe" in der Integrativen Kirchengemeinde Sankt Georg in der Kölner Südstadt.
"Eine fast unlösbare Aufgabe"
"Für viele Menschen mit Behinderung ist die Bewältigung der Flutkatastrophe und ihrer Folgen eine besonders schwere, fast unlösbare Aufgabe", sagte Büroleiter Michael Schmidt. Er habe bereits Betroffene in den Regionen besucht. Die Menschen belaste vor allem die Ungewissheit, wie es weitergehe, so Schmidt. Ängste um die Zukunft träfen Menschen mit Behinderung, die im gesellschaftlichen Alltag ohnehin benachteiligt seien, besonders hart.
Schmidt, der bisher die Fluthilfe in Blessem, Gemünd, Bad Neuenahr-Ahrweiler und im Rhein-Sieg-Kreis koordinierte, plant laut Stadtdekanat ein traumatherapeutisches Netzwerk für Menschen mit Behinderung. Gesucht würden Therapeutinnen und Therapeuten, die Gebärdensprache beherrschen.
"Zeichen gelebter Solidarität"
Zudem wolle Schmidt gebärdensprachkompetente Seelsorgende und Mitarbeitende in sozialen Einrichtungen für eine traumatherapeutische Zusatzqualifizierung gewinnen und Gebärdendolmetscher an Betroffene vermitteln, etwa für Behördengänge.
"Menschen mit Behinderung brauchen jetzt Hilfe und Unterstützung, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist", sagte Stadtdechant Robert Kleine. Die neue Stelle bezeichnete er als "ein Zeichen gelebter Solidarität".
Träger des Büros ist den Angaben zufolge der Rechtsträger des Stadtdekanats, der Gesamtverband der katholischen Kirchengemeinden der Stadt Köln. Unterstützt wird die Initiative von der Kämpgen-Stiftung, der Marga und Walter Boll-Stiftung, der Kurt und Maria Dohle-Stiftung, den Kölschen Funken rut-wieß vun 1823 und der Behindertenseelsorge des Erzbistums Köln.