Neue Priester-Masken: schwarz mit einem weißen Rechteck

Eine Kollar-Maske bekommt nicht jeder!

Nun gibt es die Mund-Nase-Bedeckungen auch speziell für Geistliche. Gefertigt werden die Masken vom Kölner Unternehmen Schmitt-Paramente. Inhaber Thomas Schmitt spricht über die Masken als wichtiges "Zubrot".

Thomas Schmitt mit einer Kollar-Maske / © Michelle Olion (DR)
Thomas Schmitt mit einer Kollar-Maske / © Michelle Olion ( DR )

DOMRADIO.DE: Einfache Einwegmasken sind praktisch, aber eben auch so ein bisschen langweilig. Hellblau sind sie, sehen so klinisch aus und passen nicht so richtig in einen Gottesdienst. Sie steuern jetzt gegen und haben uns mal eine angemessene Priestermaske mitgebracht. Was ist das für eine?

Thomas Schmitt (Inhaber, Schmitt Paramente): Das ist eine Kollar-Maske. Ein befreundeter Künstler hat mich auf die Idee gebracht: Mensch, mach doch mal so eine Kollar-Maske. Das sollte eigentlich nur ein Gag sein. Daraus ist aber ein Selbstläufer geworden. Das ist eine Baumwollmaske in schwarz mit weißem Rechteck, was eben an den Kollar erinnert. Die kann natürlich auch gewaschen oder gebügelt werden. Aus diesen zwei Masken, die wir genäht Haben, sind mittlerweile ein paar Hundert geworden.

DOMRADIO.DE: Sie haben jetzt schon erzählt, woher die Idee gekommen ist. Das war eigentlich gar nicht ganz ernst gemeint?

Schmitt: Nein, es sollte ein Spaß sein. Ein befreundeter Künstler aus Österreich, der bei uns eine Ausstellung hatte, sagte mir: Das wäre doch mal ein Gag, so eine Maske, wie ein Priesterhemd. Dann haben wir die einfach genäht und die erste Maske ging sogar an einen Priester hier am Dom.

DOMRADIO.DE: Wer es ist, sagen wir jetzt nicht, oder doch?

Schmitt: Es ist ein Domvikar. Es gibt, glaube ich nur einen.

DOMRADIO.DE: Vielleicht sehen Sie das auch bald auf Bildern. Das ist ein bisschen die nüchterne Variante. Aber es gibt durchaus auch ein bisschen schillerndere Priestermasken, oder?

Schmitt: Ja, wir bieten sie natürlich auch in den liturgischen Farben an. Also: weiß, rot, grün, violett. Es kamen auch schon Anfragen passend zum Gewand in Seide eine Maske zu machen. Auch das bieten wir an.

DOMRADIO.DE: Sie haben es ja eigentlich schon ein bisschen vorweggenommen: Also diese Masken kommen ziemlich gut an…

Schmitt: Ja! Eigentlich sind wir eine zeitlang gar nicht hinterhergekommen. Wir haben eigentlich ganze Aufträge liegen lassen, um nur diese Kollar-Masken und andere Masken zu nähen.

DOMRADIO.DE: Das heißt, ganz Deutschland bestellt jetzt bei Ihnen. Oder vielleicht sogar aus dem Vatikan - kommen da auch Bestellungen?

Schmitt: Da sind noch keine gekommen. Aber deutschland- und europaweit sind schon Bestellungen gekommen, ja.

DOMRADIO.DE: Vielleicht spricht sich das dann ja bis zum Papst rum. Wer weiß.

Schmitt: Dann machen wir eine weiße Maske…

DOMRADIO.DE: Wie ist denn das? Sind diese Masken, auch liturgiefähig? Dürfen Priester sie während einer Messe tragen? Oder wie ist das?

Schmitt: Es gibt viele Priester, die tragen die Masken während der Messe. Also hauptsächlich bei der Kommunionausteilung. Es ist natürlich nicht angenehm, eine Stunde so eine Maske aufzuhaben. Damit zu sprechen und die Gebete zu sprechen und zu singen. Aber viele Priester machen das.

DOMRADIO.DE: Ich stelle mir vor, dass auch für einen Betrieb wie Sie, wo es in der Corona-Zeit jetzt nicht so einfach war: Ladentür dicht! War jetzt diese Erfindung da so ein kleiner zündender Gedanke?

Schmitt: Es war in der Tat nicht sehr einfach. Wir hatten fünf Wochen das Geschäft hier in Köln und in Kevelaer geschlossen. Die Masken waren natürlich ein bisschen "Zubrot", muss man sagen. Aber ein Teil dieser Erlöse geht auch als Spende raus. Für gemeinnützige Objekte, besonders nach Niger in Afrika. Dort ist ein Erzbischof, Laurent heißt er, und der ist sehr mit Kevelaer verbunden. Auch dort haben wir eine kleine Spende gemacht, um die Leute gerade dort zu unterstützen, die halt schon genug zu leiden haben und jetzt kommt Corona noch dazu.

DOMRADIO.DE: Also, schick sind Ihre Priester-Masken auf jeden Fall. Wie streng ist das denn? Dürfte ich jetzt auch sagen: Och, Mensch, die finde ich aber toll. Das ist doch auch was für mich, oder vielleicht auch für Karneval?

Schmitt: Also eine Priester-Maske würde ich Ihnen nicht verkaufen. Vielleicht in 20 Jahren, wenn mal die Frauen zum Priestertum zugelassen werden…

DOMRADIO.DE: (lachend) Träumen darf man ja.

Schmitt: In der Tat kommen viele Leute Karneval auf uns zu und fragen nach Kollarhemden – was wir aber nicht machen. Also wir verkaufen an Laien keine Kollarhemden und auch keine Kollar-Masken.

Das Interview führte Hilde Regeniter.


Quelle:
DR