Das Bistum Münster plant für seinen nordrhein-westfälischen Teil im kommenden Jahr mit Ausgaben von 663,9 Millionen Euro. Das sind 23,5 Millionen Euro mehr, als für das laufende Haushaltsjahr eingeplant wurden, wie die Diözese am Montag in Münster bekanntgab. An Erträgen erwartet sie demnach 682,8 Millionen Euro (2018: 658,5). Der planerische Überschuss von 18,9 Millionen Euro werde durch unvorhergesehene Ausgaben vermutlich geringer ausfallen, hieß es. Er solle in die Ausgleichsrücklage fließen, da mittelfristig die Finanzsituation schwieriger werde.
Kalkulation mit 67 Prozent der Gesamterträge
Die Diözese kalkuliert mit Kirchensteuereinnahmen von 460,5 Millionen Euro, was 67,4 Prozent der Gesamterträge entspricht. Hinzu kommen vor allem Zuwendungen und allgemeine Umlagen für Schulen, Kirchengemeinden, im sozialen Bereich, in Bildung und Kunst.
Größter Ausgabenposten sind laut Bistum die Zuweisungen an die Kirchengemeinden; sie belaufen sich wie im Finanzplan 2018 auf rund 252 Millionen Euro. Zweitgrößter Ausgabenblock sei mit 194,5 Millionen Euro der Schulbereich, wobei davon 156,5 Millionen Euro durch staatliche Zuschüsse gedeckt würden. Für Soziales gibt die Diözese 40,4 Millionen Euro aus, für die Verwaltung 32,6 Millionen Euro sowie für Bildung und Kunst 24,3 Millionen Euro. Auf die Versorgung von Priestern, Beamten und Haushälterinnen entfallen den Angaben zufolge 42,7 Millionen Euro.
Großer Aufwendungsbereich sind katholischen Schulen
Das Bistum geht davon aus, dass die Kosten in den kommenden Jahren stärker steigen werden als die Kirchensteuererträge. Nach den Berechnungen müsse sich die Diözese "aufgrund des demografischen Wandels in den kommenden zwei Jahrzehnten auf einen Kirchensteuer-Rückgang von über 30 Prozent einstellen", erklärte Finanzchef Ulrich Hörsting.
Neben dem Bistumshaushalt hat der Kirchensteuerrat den Angaben zufolge auch den Haushaltsplan des Bischöflichen Stuhls für 2019 beschlossen. Aufwendungen von rund 257.000 Euro und stehen Erträge von 491.000 Euro gegenüber.