Bischöfe danken für Wiederaufbau-Hilfe in Fukushima

"Eine neue Schöpfung"

Gedenken an das Unglück: Zum zehnten Jahrestag der Katastrophe aus Erdbeben, Tsunami und Explosion des Kernkraftwerks Fukushima haben Japans Bischöfe das Engagement der Kirche beim Wiederaufbau der Region betont.

Fukushima nach der Katastrophe 2011 / © Fly_and_Dive (shutterstock)
Fukushima nach der Katastrophe 2011 / © Fly_and_Dive ( shutterstock )

Greenpeace Japan forderte anlässlich des Jahrestags einen Umstieg auf erneuerbare Energien für das Land.

"Eine neue Schöpfung"

Die katholische Bischofskonferenz dankte am Donnerstag "unseren Brüdern und Schwestern aus aller Welt aufrichtig für ihre spirituelle und finanzielle Unterstützung für die Wiederaufbauaktivitäten der japanischen Kirche im vergangenen Jahrzehnt". Die Hilfe für den Wiederaufbau werde vom Bistum Sendai in der Region Fukushima unter dem Motto "Eine neue Schöpfung" geleitet. Diese ende nicht mit dem zehnten Jahrestag, betonten die Bischöfe.

Greenpeace Japan kritisierte, Japan habe die zehn Jahre seit der Katastrophe nicht für einen Umstieg auf erneuerbare Energien genutzt.

"Nach dem Nuklearunfall von Fukushima Daiichi hat die japanische Regierung mit der Förderung von Kohlekraftwerken begonnen, was zu einem anderen Problem führt: der Beschleunigung der Klimakrise", heißt es in der Erklärung der Umweltorganisation.

Mit Verweis auf den Ausstieg Deutschlands aus der Atomenergie in Folge von Fukushima und der deutschen Energiewende betonte Greenpeace: "Japan sollte sich davon inspirieren lasse und seine Energiepolitik zu Gunsten von sauberer, sicherer erneuerbarer Energie überdenken."

Bei der Katastrophe von Fukushima am 11. März 2011 kamen fast 20.000 Menschen ums Leben. Papst Franziskus hatte im November 2019 in Tokio bei einem Zusammentreffen mit Opfern der Dreifachkatastrophe seine "Sorge über die fortdauernde Nutzung der Kernenergie" geäußert.

Gemeinsame Erklärung

Im Februar lehnten katholische Bischöfe in Südkorea und Japan in einer gemeinsamen Erklärung die Leitung radioaktiven Wassers aus dem zerstörten Kernkraftwerk Fukushima ins Meer entschieden ab. Ähnlich äußern sich Wissenschaftler, Umweltorganisationen und Fischerverbände. Nach jahrelangen Debatten über die Entsorgung des Kühlwassers der Atomkraftanlage haben die japanischen Behörden beschlossen, eine Million Tonnen Wasser im Meer zu entsorgen.

Das Wasser wurde nach der Kernschmelze in der Atomanlage von Fukushima 2011 zur Kühlung der Brennstoffkerne genutzt und in 960 Tanks gesammelt. Die Speicherkapazität der Tanks ist spätestens 2022 erschöpft. Es gebe keine andere Option, als das Wasser im Meer "zu entsorgen und zu verdünnen", sagte der damalige Umweltminister Yoshiaki Harada im September 2019 in japanischen Medien. 

Fukushima

Stadtansicht von Fukushima / © Alexander Brüggemann (KNA)
Stadtansicht von Fukushima / © Alexander Brüggemann ( KNA )

Fukushima ist eine japanische Großstadt mit rund 290.000 Einwohnern. Sie ist der Verwaltungssitz der gleichnamigen Präfektur im Nordosten der Hauptinsel Honshu. Die japanische Bedeutung von Fukushima ist "Insel des Glücks".

Weltweit bekannt wurde die Stadt mit der Nuklearkatastrophe im Kernkraftwerk Fukushima-Daiichi (Fukushima I) vom 11. März 2011, das etwa 60 Kilometer südöstlich der Stadt liegt. Fukushima heißen auch sechs weitere Orte in anderen Regionen des Landes; zudem ist Fukushima in Japan ein gängiger Familienname.

Quelle:
KNA
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