Dieser Hase der unsere Ostereier bemalt und sie dann vorbeibringt, sie für die Kinder im Garten versteckt, der ist nämlich noch eine relativ junge Tradition.
Das ist ein Brauchtum geht auf das 17. Jahrhundert zurück. Damals gab es schon längst diese Verbindung des christlichen Osterfestes mit dem Ei – also dem Osterei wie wir das heute kennen: das Ei als Symbol für die Auferstehung, für neues Leben, das gab es schon.
Der Hase kam erst mit der Reformation hinzu.
Osterhase eine Erfindung der evangelischen Kirche
Ostereier waren auf evangelischer Seite zunächst ein wenig verpönt. Sie waren nämlich Ausdruck einer falschen Gerechtigkeit und sozusagen unnützes, symbolisches Beiwerk.
Es galt, vereinfacht gesagt, ein wenig die Formel: Eier machen noch keine Ostern. Und damit war dann auch die Segnung der Ostereier in der katholischen Kirche verpönt und man wollte mit diesem Brauch eigentlich gar nichts zu tun haben.
In den evangelischen Familien war das jedoch schwierig umzusetzen. Man hatte das Problem: Wenn die Ostereier nicht feierlich im Gottesdienst gesegnet wurden, wie kommen diese festtäglich auf den Ostertisch?
An dieser Stelle kommt im 17. Jahrhundert der Osterhase als Ostereierbote ins Spiel. Der war auch von alters her Symbol für den Frühling, für Fruchtbarkeit und der mauserte sich dann immer mehr zum Ostereierboten.
Es gab vorher übrigens noch ganz andere Tiere, die die Ostereier gebracht haben. In einigen Teilen der Schweiz war der Kuckuck der Eierlieferant und in Teilen von Westfalen war es der Osterfuchs. In Thüringen brachte der Storch und in Böhmen der Hahn die Eier zum Osterfest.