Ermordeter Missionar soll Patron für Amazonas-Synode werden

"Eine wichtige Figur für die Synode"

Der 1985 ermordete Missionar Ezechiele Ramin soll nach dem Willen von brasilianischen Bischöfen Schutzpatron der Amazonas-Synode im Oktober werden. Er setzte sich für die landlosen Indigenen ein.

Wie geht es für die Kirche in der Amazonas-Region weiter? (shutterstock)
Wie geht es für die Kirche in der Amazonas-Region weiter? / ( shutterstock )

Das berichten italienische katholische Medien unter Berufung auf einen Brief der Bischöfe an Papst Franziskus. Der italienische Ordensmann der Comboni-Missionare setzte sich für die Rechte der landlosen indigenen Bevölkerung im brasilianischen Bundesstaat Rondonia ein. Im Juli 1985 geriet Ramin in einen Hinterhalt und wurde erschossen. Papst Johannes Paul II. (1978-2005) bezeichnete ihn danach als "Märtyrer der Nächstenliebe".

Fürsprecher für die ärmsten Menschen

Ramin sei aufgrund seines Zeugnisses und seiner Liebe zur Mission "eine wichtige Figur für die Synode", werden die brasilianischen Bischöfe zitiert. Er habe sein Leben für die indigenen Völker und für die Landlosen gegeben. Vor allem in einem Szenario wachsender Gewalt sei er als Vorbildfigur immer noch relevant. Ramin gelte heute vielen als Fürsprecher und Beschützer der ärmsten und am meisten verfolgten Menschen. Mit ihrem Brief wollen die Bischöfe laut den Berichten auch das laufende Seligsprechungsverfahren für den Missionar unterstützen.

Ermordet während Vermittlungsgesprächen

Erst vor wenigen Tagen hätten mehrere hundert Menschen an einer Prozession zum Gedenken an Ramin teilgenommen, sagte der Koordinator der Comboni-Missionare in Brasilien, Dario Bossi, dem Pressedienst SIR. "Die Rechte indigener Völker sind wie nie zuvor bedroht, das Land wird geplündert und der Wald zerstört und niedergerissen."

Ramin wurde als viertes von sechs Kindern 1953 in Padua geboren. 1972 trat er den Comboni-Missionaren bei und studierte Theologie in Florenz und Chicago. Nach der Priesterweihe 1980 kam er 1984 nach Cacoal in Brasilien, wo er sich besonders der Landrechte der Indios annahm. Bei einem Vermittlungsversuch zwischen Kleinbauern und Großgrundbesitzern wurde er am 24. Juli 1985 ermordet.


Quelle:
KNA