Der gemeinsame Markt sei ein Kernelement, aber nicht das Herzstück des europäischen Projekts, erklärten die Kommission der katholischen Bischofskonferenzen der EU (COMECE) und die ökumenische Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) am Freitag in Brüssel. Die Binnenwirtschaft müsse nach Werten der Solidarität, sozialer Gerechtigkeit und einer gerechten grünen und digitalen Transition überdacht und weiterentwickelt werden.
Grundwerte und Wirtschaft in Einklang bringen
Wenn es um die Rolle der EU als globaler Player gehe, sei zu fragen, "wie wirtschaftliche Interessen gefördert werden können, ohne unsere europäischen Grundwerte zu gefährden", erklärten COMECE-Präsident Kardinal Jean-Claude Hollerich und KEK-Präsident Christian Krieger.
Die Kirchenvertreter betonten, eine breite, offene und integrative Diskussion über die Zukunft Europas sei ein "dringend notwendiger erster Schritt, um das Vertrauen in die Europäische Union als eine echte Wertegemeinschaft zu erneuern". Eine Priorität müsse sein, junge Menschen einzubeziehen und sie Zuversicht in das europäische Projekt zurückgewinnen zu lassen. Weiter solle die Debatte auch künftige EU-Mitgliedstaaten einbinden.
Hollerich und Krieger unterstrichen, die Kirchen verträten durch ihre Mitglieder Millionen von europäischen Bürgern in allen EU-Staaten. Mit ihrer Verwurzelung in den europäischen Gesellschaften könnten die Kirchen "einen Mehrwert schaffen". Ihre Organisationen wollten einen aktiven Beitrag auf europäischer Ebene leisten, so die Präsidenten von COMECE und KEK.