"Der Papst ist eine der großen Stimmen der Vernunft und eine zwingende moralische Autorität in der Klimakrise", sagte Kerry dem Portal Vatican News. Am 15. Mai war der frühere US-Außenminister mit dem Kirchenoberhaupt in einer Privataudienz zusammengetroffen.
Auf dem Weg zum nächsten Klimagipfel im November in Glasgow bleibe der Papst eine wichtige Stimme. Kerry geht nach eigener Aussage davon aus, dass Franziskus plant, persönlich an der Konferenz in Glasgow teilzunehmen. Im Kampf zur Erreichung der notwendigen Klimaziele müssten alle Nationen ihren Beitrag leisten, vor allem die Hauptemittenten von Treibhausgasen wie China, USA, Indien und Russland.
Nicht alle Länder leisten genug
Es gebe eine "gemeinsame, aber differenzierte Verantwortung", betonte Kerry. Längst nicht jedes Land tue bereits das, was es leisten könne.
Gleichzeitig muss laut Kerry jedem klar sein, dass eine nachhaltiger gestaltete Wirtschaft nicht das leisten kann, was man heute gewohnt ist. Ohne Änderung zu einem einfacheren Lebensstil sei die Klimakatastrophe nicht abzuwenden.
Nach einem vierjährigen Rückzug in Sachen Klimaschutz unter Präsident Donald Trump wollen die USA ihren Einsatz nun wieder verstärken. So organisierte Kerry im Auftrag von Präsident Joe Biden Ende April einen virtuellen Klimagipfel, bei dem auch der Papst ein Grußwort sprach. Dabei wurden Selbstverpflichtungen vereinbart, denen zufolge Staaten ihren Ausstoß an Treibhausgasen verringern wollen.