Das sagte Frere Alois der Vatikanzeitung "Osservatore Romano". Der Bruderschaft im kleinen Ort Taize in Burgund gehören rund 100 Männer aus etwa 25 Ländern aus der katholischen und verschiedenen evangelischen Kirchen an. Seit 1978 finden neben vielen dauerhaft in Burgund angebotenen Begegnungen jährliche Großveranstaltungen in europäischen Städten statt.
Geleitet wird die Gemeinschaft vom deutschen Katholiken Frere Alois (Löser, 66). Dessen aus der Schweiz stammender Vorgänger Frere Roger Schutz (1915-2005) war am 20. August 1940 mit dem Fahrrad in Taize angekommen. Das Datum gilt als Ursprung der heutigen Bruderschaft. Sie hat sich im Laufe der Jahrzehnte zu einem spirituellen Zentrum für Jugendliche und Familien in ganz Europa entwickelt.
Wir wollen eine kleine Gemeinschaft bleiben
Das Streben nach Einheit unter den Christen sei "kein Selbstzweck, sondern ein Zeugnis des Evangeliums und ein Faktor des Friedens für die ganze Menschheit", betonte Frere Alois. Das sei heutzutage bedeutender denn je. Er staune selbst über die Kontinuität in seiner Gemeinschaft, die inzwischen mehrere Generationen umfasse. Frere Roger habe eigentlich gar keine organisierte Bewegung schaffen wollen. Der Gründer habe in Taize eher einen "Ort des Übergangs" gesehen.
Daher werde man niemals das Ziel verfolgen, aus Taize eine "große Institution" zu machen, versicherte der Prior. "Sondern wir wollen eine kleine Gemeinschaft bleiben, in der brüderliche Bande Vorrang vor allem anderen haben."