Im Kongo haben sich Regierung und Opposition offenbar auf die Lösung einer wochenlangen blutigen, politischen Krise geeinigt. Der kongolesische Präsident Joseph Kabila soll demnach Ende 2017 abtreten, wie der lokale Radiosender RFI am Samstag berichtete. Der 45-Jährige hatte eine dritte Amtszeit angestrebt, obwohl die Verfassung dies nicht zulässt. Dagegen gab es seit Wochen Proteste, die blutig niedergeschlagen wurden.
Unter Vermittlung der katholischen Bischofskonferenz des Landes einigten sich Vertreter von Regierung und Opposition am späten Freitagabend auf einen Kompromiss, der am Samstag noch offiziell besiegelt werden sollte. Die Einigung sieht vor, dass spätestens Ende 2017 Wahlen stattfinden, bei denen Kabila nicht mehr antritt. Im Gegenzug soll die Opposition den Regierungschef stellen.
Kongo in der Krise
Der Kongo erlebte in den vergangenen Wochen eine sich zuspitzende Krise, weil Präsident Kabila entgegen der Verfassung im Amt bleiben und erst im April 2018 Wahlen abhalten wollte. Offiziell endete seine Amtszeit in der vergangenen Woche. In den vergangenen Tagen wurden bei Protesten gegen die Regierung nach UN-Angaben mindestens 40 Menschen getötet, etwa 460 wurden verhaftet.