Einsatz in Indonesien ausgeweitet

Mit Decken und Plastikplanen gegen die Regenzeit

Tausende Tote, Hunderttausende Betroffene - die Lage in Indonesien bleibt dramatisch, die deutschen Hilfswerke haben ihren Einsatz ausgeweitet. Helfer verteilten warme Decken, Psychologen betreuen die traumatisierte Bevölkerung.

 (DR)

Wie die Aktion Deutschland Hilft am Montag in Bonn mitteilte, ist die Lage in der Region um Padang weiterhin dramatisch. Nach Angaben der Helfer sind rund 70 Prozent aller Häuser zerstört, Tausende Menschen sitzen ohne Obdach im starken Dauerregen.

Laut Schätzungen von Unicef und indonesischen Behörden sind auf der Insel Sumatra mindestens 560.000 Menschen direkt von den Folgen der beiden Erdbeben betroffen, die sich Mitte vergangener Woche ereigneten. Als besonders dramatisch bezeichnete eine Unicef-Sprecherin die Lage für die rund 180.000 Kinder und Jugendliche in der Region. In den kommenden Wochen sei es dringend erforderlich, für Nahrung und Trinkwasser zu sorgen.

Auch der Malteser Hilfsdienst ist verstärkt auf Sumatra im Einsatz. Die Menschen benötigten vor allem Notunterkünfte, zumal die Regenzeit inzwischen begonnen habe, berichtete eine Sprecherin aus dem Erdbebengebiet. Helfer verteilten warme Decken, Schlafmatten und Plastikplanen zum Schutz vor den anhaltenden Niederschlägen.

Ganze Dörfer zerstört
Unterdessen entsandte der indonesische Caritasverband weitere Psychologen, um die Betreuung der oftmals traumatisierten Bevölkerung sicherzustellen. Das katholische Hilfswerk warnte zudem vor katastrophalen hygienischen Verhältnissen, die durch die anhaltende Nässe hervorgerufen werden. Ähnlich äußerte sich die evangelische Diakonie Katastrophenhilfe.

Ebenfalls in der Region Padang ist auch die Welthungerhilfe aktiv, die vor allem die Menschen in den entlegenen Dörfern unterstützt.  Durch Erdrutsche seien ganze Dörfer zerstört worden, berichtete ein Mitglied eines Nothilfeteams, das in den kommenden Tagen den Wiederaufbau vorantreiben will.

Am Mittwoch vergangener Woche zerstörte ein Erdbeben auf Sumatra die indonesischen Städte Padang und Pariaman. Nach offiziellen Angaben der Behörden vom Montag wurden bisher rund 600 Leichen geborgen. Bis zu 4.000 Menschen werden noch unter den Trümmern vermutet.

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