Bis zum Jahresende sollen die Berater "mittelfristige Perspektiven für die wirtschaftliche Gesundung" des Erzbistums und Vorschläge für Einsparungen erarbeiten, wie Erzbischof Heße in einem in Hamburg vom Bischofshaus veröffentlichten Brief an alle Gemeinden und Mitarbeiter schreibt.
Er wirbt darin auch um Verständnis dafür, dass einzelne Sparmaßnahmen kurzfristig umgesetzt werden müssten. Erste Konsequenzen ergäben sich bereits für die Budgetplanung für 2018, so der Erzbischof. Die Kirche werde betroffene Mittelempfänger "zeitnah informieren". Ziel sei ein nachhaltiger Bistumshaushalt, schreibt Heße.
20 Millionen Euro Einsparungen nötig
Heße hatte im Herbst 2016 angekündigt, dass bis 2020 jährlich rund 20 Millionen Euro im Haushalt des Erzbistums eingespart werden müssten. Grund ist vor allem die sinkende Zahl der Kirchenmitglieder um voraussichtlich 40 Prozent bis zum Jahr 2050. In den vergangenen Monaten waren bereits die Strukturen des Caritasverbandes und der katholischen Schulen im Erzbistum neu geregelt worden.
Den zur Erneuerung des Erzbistums gehörenden "Pastoralen Orientierungsrahmen" sieht der Erzbischof darüber hinaus auf einem guten Weg. Er werde zurzeit auf Basis breiter Beteiligung erarbeitet, hieß es. "Alle Gremien, Berufsgruppen, die Jugend und alle Projektteams des Erneuerungsprozesses sind zu aktiver Mitarbeit eingeladen." Der Plan zur missionarischen Erneuerung der katholischen Kirche im Norden soll Anfang 2018 vorliegen.
Katholiken in der Minderheit
Das 1995 gegründete Erzbistum Hamburg ist die jüngste und flächenmäßig größte katholische Diözese in Deutschland. Sie umfasst Hamburg, Schleswig-Holstein und den Landesteil Mecklenburg. Die gut 400.000 Katholiken stellen mit einem Anteil von rund 7 Prozent eine Minderheit in der Bevölkerung dar. Nur 4 der 27 deutschen Bistümer zählen weniger Katholiken.