"Was will Gott von uns heute?" Mit dieser Frage beginnt Domkapitular Thomas Weitz seine Predigt im Kölner Dom. Den Anfang einer Antwort fänden wir in dem, was Jesus den Schriftgelehrten im Evangeliumstext sage: Auf Gott hören, ihn lieben mit ganzem Sein und eben nicht die "eigenen kleinen Königreiche" aufbauen. Das erfordere zunächst eine Unterbrechung und ein Innehalten. "Denn wer schreit, kann schlecht hören. Wer dicht macht und ganz bei sich bleibt, kann nicht hören. Wer im ständigen Modus des Forderns lebt, kommt dahin, dass er am Ende nur seine Forderung meditiert und kann auch irgendwann nicht mehr hören."
Das sei oft nicht leicht in einer Zeit, in der wir "umtobt werden". Im jüdischen Gebetsleben sei es üblich, beim Zitieren des Satzes "Höre Israel" die Augen mit der Hand zu bedecken, um sich ganz auf den Inhalt der Worte zu konzentrieren, so Domkapitular Weitz. Erst dann - nach dem Hören auf die Stimme Gottes - ginge es darum, zum Tun überzugehen.
Es sang eine Chorgruppe der Domkantorei unter der Leitung von Winfried Krane. Die Orgel spielte Winfried Bönig.