EKD-Flüchtlingsbeauftragter trifft zivile Seenotretter

"Wir stehen an ihrer Seite"

Der EKD-Beauftragte für Flüchtlingsfragen, Bischof Christian Stäblein, hat der zivilen Seenotrettung die Unterstützung der Evangelischen Kirche in Deutschland zugesichert. Die aktuelle Lage im Mittelmeer war Thema bei einem Treffen.

Bootsflüchtlinge vor der Küste Libyens (dpa)
Bootsflüchtlinge vor der Küste Libyens / ( dpa )

Bei der Zusammenkunft des Berliner Bischofs mit Vertreterinnen und Vertretern von United4Rescue, SOS Humanity, Sea-Eye und Sea-Watch am Mittwoch ging es außerdem um existierende politische Hürden und den Rückgang von Spenden, teilte die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) am Donnerstag in der Hauptstadt mit.

Menschen vor dem Ertrinken zu retten, verdiene die höchste Anerkennung

Landesbischof Christian Stäblein / © Frank Senftleben (epd)
Landesbischof Christian Stäblein / © Frank Senftleben ( epd )

Stäblein habe erklärt, "wir müssen alles tun, um die Rettung Geflüchteter in Seenot möglich zu machen und zu vereinfachen". Was die vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer der Seenotrettung täglich auf die Beine stellten, um Menschen vor dem Ertrinken zu retten, verdiene die höchste Anerkennung: "Sie sorgen dafür, dass die Würde und die Werte, die uns verbinden, nicht mit ertrinken. Wir stehen an ihrer Seite."

Thema des Treffens sei auch die in Deutschland diskutierte Änderung der Schiffssicherheitsverordnung gewesen. Die Anforderungen wären für die zivile Seenotrettung schiffbaulich und rechtlich nicht umsetzbar oder aber mit einem Kostenaufwand verbunden, der einem Verbot gleichkomme. Zudem seien die Organisationen mit einem neuen Dekret der italienischen Regierung konfrontiert, welches unter anderem Mehrfachrettungen verbieten will. Dazu kämen ausbleibende Spenden und die aktuell starken Preissteigerungen.

Evangelische Kirche in Deutschland (EKD)

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) ist die Gemeinschaft der 20 evangelischen Landeskirchen in der Bundesrepublik. Wichtigste Leitungsgremien sind die EKD-Synode mit ihren Mitgliedern, die Kirchenkonferenz mit Vertretern der Landeskirchen sowie der aus ehrenamtlichen Mitgliedern bestehende Rat. Sitz des EKD-Kirchenamtes ist Hannover.

Synode der EKD / © Norbert Neetz (epd)
Synode der EKD / © Norbert Neetz ( epd )
Quelle:
epd