Das sagte Bedford-Strohm dem "Reutlinger General-Anzeiger" (Donnerstagsausgabe). Bedford-Strohm erinnerte an den Schriftsteller Bertolt Brecht (1898-1956), der die Bibel als sein Lieblingsbuch bezeichnet hatte. Die neue Revision der Lutherbibel, die an diesem Donnerstag in Nördlingen angedruckt werden sollte, sei an vielen Stellen zurück zur ursprünglichen Übersetzung Martin Luthers von 1545 gegangen, erläuterte Bedford-Strohm, der auch bayerischer Landesbischof ist.
40 Prozent der Verse geändert
Insgesamt habe es an 40 Prozent der Verse Änderungen gegeben. Er wolle diese Übersetzung nicht gegen andere ausspielen, doch "man liebt die Übersetzung, mit der man selbst aufgewachsen ist, die sozusagen von klein auf in unsere Seele eingesickert ist".Von den Jubiläumsveranstaltungen zu 500 Jahren Reformation erhofft sich der Ratsvorsitzende, dass die Menschen die Botschaft des Evangeliums neu entdecken. Im Leben komme es nicht auf Selbstoptimierung und Erfolg an, sondern "dass ich mich von Gott mit allen meinen vielleicht auch dunklen Seiten angenommen wissen darf".
Keine Heldenverehrung
Bei der Erinnerung an den Reformator Martin Luther werde keine Heldenverehrung oder protestantische Selbstbeweihräucherung betrieben, vielmehr wolle die Kirche heute wie damals auf Jesus Christus hinweisen. Das könne sie nur ökumenisch tun, betonte Bedford-Strohm zum bevorstehenden 500. Jahrestag der Veröffentlichung der 95 Thesen Luthers im nächsten Jahr.