Elf Millionen Pilger bei Guadalupe-Fest in Mexiko

Reise zum wichtigsten Marienheiligtum

Millionen von Mexikanern sind am Montag in die Hauptstadt des Landes gepilgert, um dort den Tag der Jungfrau von Guadalupe zu begehen. Schon in den Tagen zuvor hatten sich viele Gläubige an der Basilica de Nuestra Señora versammelt.

Kerze zum Gedenken an die Jungfrau von Guadalupe / © Julio Ortega (shutterstock)
Kerze zum Gedenken an die Jungfrau von Guadalupe / © Julio Ortega ( shutterstock )

Nach Angaben der Bürgermeisterin von Mexiko-Stadt, Claudia Sheinbaum, waren seit dem vergangenen Donnerstag elf Millionen Pilger angereist, um in der Basilika das Bild der heiligen Jungfrau von Guadalupe zu besuchen. Allein am Montag seien es fünf Millionen gewesen.

Marienaltar in Mexiko-Stadt / © Carlos Alvarez Montero (KNA)
Marienaltar in Mexiko-Stadt / © Carlos Alvarez Montero ( KNA )

In den vergangenen beiden Jahren der Corona-Pandemie waren viele Pilgerfahrten abgesagt worden. Offiziell waren sie wegen der hohen Ansteckungsgefahr verboten, dennoch zog es Pilger in die Stadt.

In diesem Jahr reisten die Gläubigen wieder wie zuvor massenhaft zu Fuß, mit Bussen und Kleintransportern aus dem ganzen Land an. Sie schliefen in Zelten, auf der Straße und auf dem Platz an der Basilika, wo sie während der Mitternachtsmesse der heiligen Jungfrau Maria ein Geburtstagsständchen sangen.

Gemeinden von verschiedenen Religionen geprägt

Religiösen Überlieferungen zufolge war dem Bauern Juan Diego Cuauhtlatoatzin mehrmals zwischen dem 9. und 12. Dezember 1531 die Jungfrau Maria im Stadtviertel Guadalupe in Mexiko-Stadt erschienen. 

Bewohner des mexikanischen Fischerdorfs Barra de Chachalacas feiern die Jungfrau von Guadalupe. / © Hector Adolfo Quintanar Perez (dpa)
Bewohner des mexikanischen Fischerdorfs Barra de Chachalacas feiern die Jungfrau von Guadalupe. / © Hector Adolfo Quintanar Perez ( dpa )

Zehn Jahre zuvor war das Aztekenreich von den Spaniern erobert und häufig mit Gewalt der Katholizismus durchgesetzt worden. Viele Gemeinden Mexikos sind bis heute von einer Vermischung von katholischen und indigenen Religionen geprägt.

Papst Franziskus erklärte in Rom, die Jungfrau Maria sei in Lateinamerika eine Mutterfigur. Sie stehe etwa jenen bei, "die auf der Suche nach Freiheit und Wohlbefinden nach Norden ziehen", sagte er mit Blick auf die Migranten auf ihrem Weg in die USA.

Hintergrund: Jungfrau von Guadalupe

Die Jungfrau von Guadalupe ist die Schutzpatronin Mexikos, Lateinamerikas, der Philippinen, der indigenen Völker sowie auch der Ungeborenen. Der Überlieferung nach erschien an einem Hügel, der heute zur mexikanischen Hauptstadt gehört, zwischen 9. und 12. Dezember 1531 dem Indigenen Juan Diego vier Mal eine Frau, die sich als Mutter Gottes bezeichnete, und hinterließ das weltberühmte Gnadenbild "Unsere Liebe Frau von Guadalupe". Die zu ihren Ehren errichtete Marienwallfahrtsstätte ist alljährlich Ziel einer der größten Pilgerfahrten der Welt.(kna)

Fest der Jungfrau von Guadalupe in Mexiko / © Francisco Estrada (dpa)
Fest der Jungfrau von Guadalupe in Mexiko / © Francisco Estrada ( dpa )
Quelle:
KNA