Eltern in Nigeria fordern Freilassung der entführten Studenten

 (DR)

In Nigeria haben am Dienstag zahlreiche Eltern für die Freilassung ihrer Kinder demonstriert, die sich seit mehreren Wochen in Geiselhaft befinden. In der Hauptstadt Abuja sowie der Provinzhauptstadt Kaduna warfen sie der Regierung Tatenlosigkeit vor und forderten, mehr für die Befreiung zu tun, wie der Sender BBC berichtet. Im März waren in Kaduna 39 Studenten aus einer Schule für Forstwirtschaft verschleppt worden, von denen bisher nur zehn freigelassen wurden. Im April wurden 17 weitere aus einer privaten Universität gekidnappt.

Am Montag hatte die Tageszeitung "Premium Times" bereits berichtet, dass die Entführer gedroht hätten, die Studenten zu ermorden, würde das geforderte Lösegeld in Höhe von umgerechnet knapp 218.000 Euro nicht gezahlt werden. Die Landesregierung von Kaduna sowie Präsident Muhammadu Buhari hatten stets betont, Entführern kein Lösegeld zu zahlen.

In Nigeria sind in den vergangenen Monaten mindestens 800 Schüler und Studenten entführt worden. Besonders betroffen ist derzeit der Nordwesten. Viele Opfer wurden nach wenigen Tagen wieder freigelassen. Die Taten werden von bewaffneten Banden verübt. (kna)