Energiebranche: Mehr E-Autos sind Herausforderung für Stromnetze

Hauptproblem ist nicht die Strommenge

Die Energiewirtschaft sieht für einen Durchbruch der Elektromobilität in Deutschland noch große Herausforderungen.

E-Auto beim "Tanken" / © guteksk7 (shutterstock)

Der Chef des Branchenverbandes BDEW, Stefan Kapferer, sagte in Berlin, die Auswirkungen auf die reine Strommenge seien nicht das Hauptproblem. Es gehe vielmehr um eine bessere und effizientere Steuerung der Stromnetze und des Verbrauchs sowie um den Ausbau der Ladeinfrastruktur - vor allem von Schnellladestationen. Kapferer forderte zum Beispiel zügige Änderungen im Miet- und Wohneigentümerrecht. Die Zahl der E-Autos in Deutschland ist derzeit noch überschaubar. In den kommenden Jahren kommen aber immer mehr Modelle auf den Markt. Bis zum Jahr 2030 sind Prognosen zufolge sieben bis zehn Millionen E-Autos nötig, um Klimaziele im Verkehr erreichen zu können. Damit der Strom möglichst aus erneuerbaren Energien wie Wind und Sonne kommt, ist ein weiterer massiver Ausbau geplant. Unterdessen will Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) die staatliche Prämie für den Kauf von Elektroautos verlängern und deutlich erhöhen. Gefördert werden sollen besonders günstigere Elektrofahrzeuge, wie das Ministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Freitag bestätigte. Zuvor hatte der "Spiegel" darüber berichtet. Scheuer wollte die Pläne im Klimakabinett der Bundesregierung vorstellen. Um die immer noch schwache Nachfrage nach E-Autos anzukurbeln, will das Ministerium den sogenannten Umweltbonus bis 2020 verlängern. In einem nächsten Schritt soll der Bundesanteil bei der Prämie erhöht werden. Konkret geht es bei reinen Batterie-Elektroautos um eine Verdopplung von bisher 2000 auf 4000 Euro bei einem Listenpreis bis zu 30 000 Euro. Bei teureren Wagen soll es 2500 Euro geben. Der Bundesanteil soll auch für Taxen und leichte Nutzfahrzeuge verdoppelt werden - bei Taxen etwa ist eine Prämie von 8000 Euro geplant. 

Quelle:
dpa