England: Untersuchungskommission zu Kindesmissbrauch (IICSA) befragt Karidnal Nichols

 (DR)

Bereits im vergangenen Jahr hatte die unabhängige staatliche Untersuchungskommission zu Kindesmissbrauch (IICSA) in England damit begonnen, Kardinal Nichols zu seiner Zeit als Erzbischof von Birmingham zwischen 2000 und 2009 zu befragen. Ihm wird vorgeworfen, in dieser Zeit nicht gegen mutmaßliche Missbrauchstäter in seiner Erzdiözese vorgegangen zu sein. In die Vorwürfe involviert ist laut Medienberichten auch der inzwischen verstorbene Geistliche John Tolkien, Sohn des weltberühmten Bestseller-Autors J.R.R. Tolkien ("Der Herr der Ringe").

Er habe sich "zu sehr auf den Ruf der Kirche statt auf das Wohl der Kinder konzentriert", zitierten britische Medien aus dem 65 Seiten umfassenden Bericht.  "Kinder hätten vor Missbrauch geschützt werden können, wenn die Kirche ihren eigenen Ruf nicht um jeden Preis hätte retten wollen", heißt es weiter. Nichols hatte bei der ersten Befragung durch die Kommission eingeräumt, belastendes Material gegen einen Priester nicht offengelegt zu haben, um eine gütliche Einigung im Rechtsstreit mit dem Opfer nicht zu gefährden. Er entschuldigte sich für sein Verhalten, wies aber Vertuschungsvorwürfe zurück. (KNA)