Die Klagen richten sich gegen den Islamverband Ditib, schreibt die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf einen Sprecher des Arbeitsgerichts Köln. Im März soll demnach in mündlicher Verhandlung über zwei Kündigungsschutzklagen verhandelt werden. Diese seien Ende 2016 eingereicht worden.
Nach dem gescheiterten Putsch am Bosporus hatte die Türkei im Herbst vergangenen Jahres zahlreiche in Deutschland tätige Imame entlassen und sie aufgefordert, in ihr Heimatland zurückzukehren. Sie waren zuvor vom Präsidium für Religionsangelegenheiten Diyanet für bis zu fünf Jahre nach Deutschland entsandt worden. In den Gemeinden wurden sie dem Bericht zufolge von der Ditib betreut.
"Kein Erfolg"
Der Verband zeigte sich auf Anfrage des Blatts gelassen. Es habe kein Arbeitsverhältnis mit den Klägern bestanden, teilte Rechtsanwalt Mehmet Günet dem Bericht zufolge mit: "Die Klagen versprechen daher keinen Erfolg."
Die Ditib ist mit rund 900 Gemeinden der größte islamische Einzelverband in Deutschland. Er steht seit Wochen in der Kritik, weil einige Ditib-Imame Informationen über angebliche Anhänger des im US-Exil lebenden Predigers Fethullah Gülen an die türkische Regierung weitergeleitet haben sollen. Die Gülen-Bewegung gilt in der Türkei als Staatsfeind. Präsident Recep Tayyip Erdogan macht sie für den gescheiterten Putsch im Juli 2016 verantwortlich.