Er habe sie nach intensiven Gesprächen mit vielen Gremien und ganz besonders aus Respekt vor den stark belasteten Ehrenamtlichen vor Ort getroffen.
Ende Januar hatte Dieser der Entwidmung noch nicht seinen Segen gegeben und dies mit einem möglichen Erhalt mehrerer zur Stadt Erkelenz gehörender Dörfer am Tagebau begründet, darunter Keyenberg.
Pfarrei vertraglich gebunden
Nun verweist der Bischof darauf, dass die Gemeinde Christkönig sich bereits seit vielen Jahren auf die Umsiedlung vorbereite und bereits im September 2019 alle kirchlichen Gebäude und Grundstücke in den Orten Keyenberg, Berverath, Kuckum, Ober- und Unterwestrich an RWE Power verkauft habe, weil diese Orte dem Braunkohletagebau weichen sollten. Die Pfarrei sei somit vertraglich gebunden, die Kirche entwidmet an RWE Power zu übergeben.
Dieser versicherte, dass das Bistum sich weiterhin für das erhaltenswerte Kirchengebäude in Keyenberg einsetzen wolle. "Die Kirche kann in Zukunft zu einem Ort vielfältiger kultureller Angebote werden", so der Bischof. Sie könne das Ringen um eine nachhaltige und umweltverträgliche Energiewirtschaft symbolisieren "und als Zeichen für das Ende des Braunkohle-Tagebaus stehen". Zudem bekundete der Bischof die Hoffnung, dass die Dörfer erhalten werden. Verbleibende Anwohner würden weiter unterstützt.
Appell an Landesregierung
Dieser kritisierte erneut, dass nach der jüngsten Leitentscheidung des nordrhein-westfälischen Kabinetts erst 2026 darüber entschieden wird, ob die Dörfer dem Tagebau weichen müssen. An die Landesregierung appellierte er: "Sorgen Sie für Klarheit, lassen Sie die Menschen nicht weitere fünf Jahre im Ungewissen, beenden Sie diese Hängepartie."
Gegen die Entwidmung der Kirche wenden sich verschiedene Organisationen, darunter die Initiative "Kirche(n) im Dorf lassen".
Viele Anwohner hingegen hätten sich mit der Umsiedlung abgefunden, erklärte der Erkelenzer Pfarrer Werner Rombach im Januar der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). "Wir leben bereits am neuen Standort oder wir sitzen auf den gepackten Koffern. Wir schauen nach vorne." Im umgesiedelten Dorf wird derzeit eine neue Kirche gebaut.