Die Behandlung des Koma-Patienten Vincent Lambert in Frankreich soll am 20. Mai enden. Die Familie habe am Freitag einen Brief des Krankenhauses CHU Reims erhalten, in dem dieses Datum genannt wurde, berichten verschiedene französische Medien am Montag in Paris. "Wenn diese Entscheidung umgesetzt wird, stirbt Vincent Lambert in einigen Tagen", zitiert die französische Zeitung "La Croix" die Anwälte der Eltern.
Seit Jahren streiten Familienangehörige über das Schicksal Lamberts, der nach einem Motorradunfall 2008 im Koma liegt. Während sich seine Frau Rachel, die die Vormundschaft hat, für eine Einstellung der künstlichen Ernährung einsetzt, sind die Eltern des Patienten dagegen. Ein Behandlungsstopp hätte seinen Tod zur Folge.
Im April hatte das oberste französische Verwaltungsgerichts geurteilt, dass eine Beendigung der Behandlung rechtens sei. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) hatte sich bereits 2014 und 2015 zu dem Fall geäußert und lehnte eine Wiederaufnahme des Falls im April ab.
Die Eltern von Lambert gaben den Fall Ende April auch an den UN-Ausschuss zum Schutz der Rechte von Behinderten. Der forderte eine Fortsetzung der Behandlung. Die Anwälte der Eltern argumentieren, dass Frankreich gegen internationales Recht verstoße, wenn es die Behandlung beende ohne die Meinung des UN-Ausschusses abzuwarten. (kna/Stand: 13.05.2019)