Der 51-jährige Norman Tendis, evangelischer Pfarrer der Gemeinde Sankt Ruprecht bei Villach in Österreich, sei im Auftrag des Weltkirchenrates unterwegs zu einer Konferenz in Nairobi gewesen, hieß es am Montag in einer Kirchenmitteilung. Der aus Deutschland stammende Tendis hinterlässt den Angaben zufolge eine Frau und drei Kinder.
"Tief betroffen und erschüttert" reagierte der österreichische lutherische Bischof Michael Bünker auf die Todesnachricht. "Meine Gedanken und mein aufrichtiges Mitgefühl sind bei Normans Frau Astrid, seinen Kindern und seinen weiteren Angehörigen", so Bünker in einer ersten Stellungnahme.
Trauer um die Opfer
"Ich bin sprachlos, es ist eine Katastrophe", sagte der Kärntner Superintendent Manfred Sauer: "Er war so ein engagierter und sympathischer Mensch. Ich denke besonders an seine Familie, dass sie Halt finden und der Schmerz nicht ihr Herz zerreißt."
Im Auftrag des weltweiten Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) war Tendis unterwegs zur UN-Umweltkonferenz, die bis 15. März in Nairobi tagt. Dort sollte er zu einer "Wirtschaft des Lebens" und wirtschaftlicher Gerechtigkeit sprechen. "Dieser Einsatz war für Norman, wie einer seiner engsten Freunde geschrieben hat, eine Herzensmission", sagte Bischof Bünker.
Superintendent Sauer würdigte den "unvergesslichen und leidenschaftlichen Einsatz von Norman Tendis für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung".
Zahlreiche Kirchenvertreter unter den Opfern
Am Montag gab es zudem neue Erkenntnisse zu den Opfern des Absturzes: Wie das Auswärtige Amt mitteilte, kamen nach bisherigen Erkenntnissen fünf Deutsche ums Leben gekommen. Das teilte eine Sprecherin am Montag in Berlin mit. Die Maschine der Ethiopian Airlines war am Sonntag kurz nach dem Start in Addis Abeba abgestürzt. Keiner der 157 Passagiere und Crewmitglieder hat das Unglück überlebt.
An Bord waren auch zahlreiche Mitarbeiter von UN-Einrichtungen, Hilfswerken und weitere Kirchenvertreter. Bestätigt ist inzwischen, dass neben einem katholischen Ordenspriester der Mariannhiller Missionare aus Kenia auch vier Mitarbeiter der US-amerikanischen Organisation Caritas Catholic Relief Services sowie eine Journalistin und Afrika-Projektmanagerin der slowakischen Sternsinger-Hilfsaktion unter den Toten sind.
Papst betet für Opfer des Flugzeugabsturzes in Äthiopien
Papst Franziskus hat allen Betroffenen sein Beileid bekundet. Er bete für die Opfer aus verschiedenen Ländern und empfehle ihre Seelen der Gnade Gottes, heißt es in einem Telegramm von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, das der Vatikan am heutigen Montag veröffentlichte. Den Familien der Opfer und allen anderen Trauernden sende der Papst sein herzliches Mitgefühl erbete Gottes Segen für Trost und Kraft.