Entsetzen nach tödlichen Schüssen auf Polizisten

Tatverdächtige gefasst

Bei einem Routineeinsatz in der Pfalz sind am frühen Montagmorgen unter bislang ungeklärten Umständen zwei Polizisten erschossen worden. Die Tat sorgte bundesweit für Bestürzung. Inzwischen wurden zwei Tatverdächtige gefasst.

Polizeiabsperrung in der Nähe des Tatorts, an dem zwei Polizeibeamte durch Schüsse getötet wurden. / © Sebastian Gollnow (dpa)
Polizeiabsperrung in der Nähe des Tatorts, an dem zwei Polizeibeamte durch Schüsse getötet wurden. / © Sebastian Gollnow ( dpa )

Nach tödlichen Schüssen auf zwei Polizisten in Rheinland-Pfalz herrscht bundesweit Entsetzen und Fassungslosigkeit. "Unabhängig vom Motiv: Diese Tat erinnert an eine Hinrichtung", erklärte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) am Montag auf Twitter. Die Tat zeige, dass Polizistinnen und Polizisten jeden Tag ihr Leben für die Sicherheit der Menschen in Deutschland riskierten. Die beiden Beamten waren am frühen Montagmorgen bei einer Verkehrskontrolle auf einer Landstraße bei Kusel erschossen worden.

Die Hintergründe des Geschehens blieben zunächst unklar. Die Polizisten hatten noch per Funk einen Notruf absetzen können. Am späten Nachmittag nahm die Polizei im saarländischen Sulzbach zwei
tatverdächtige Männer fest, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Westpfalz dem Evangelischen Pressedienst (epd) bestätigte. Einen der beiden, einen 38-jährigen Mann, der ebenso wie die Todesopfer aus dem nahegelegenen Saarland stammt, hatten die Ermittler zuvor bereits öffentlich zur Fahndung ausgeschrieben.

Trauerbeflaggung in Rheinland-Pfalz und Saarland

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) ordnete Trauerbeflaggung für das Land an. Auch im Saarland wurden die Flaggen auf halbmast gesetzt. Die Evangelische Kirche der Pfalz
verurteilte die Tat ebenfalls. "Ich bin wie viele Menschen sprachlos - und kann nur beten", erklärte die stellvertretende Kirchenpräsidentin Marianne Wagner in Speyer.

Der Kuseler Landrat Otto Rubly (CDU) appellierte an die Gegner der Anti-Corona-Maßnahmen, am Montag im Landkreis auf ihre Protestaktionen zu verzichten. Die Polizeikräfte seien durch die Fahndung nach den Schützen gebunden, daher gebiete es "die Vernunft und die Achtung", nicht an den angekündigten Montagsversammlungen in Kusel und Waldmohr teilzunehmen.

In Rheinland-Pfalz war zuletzt im Jahr 2010 ein Polizeibeamter im Dienst bei einem Gewaltverbrechen ums Leben gekommen. Der Beamte wurde im Zuge einer geplanten Hausdurchsuchung im Rocker-Milieu von einem Mitglied der "Hells Angels" durch die geschlossene Haustür hindurch erschossen.
 

Quelle:
epd