"Der Ständige Rat war der Auffassung, dass das vorgeschlagene Preisbuch nicht den Kriterien der Statuten des Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreises entspricht. Die Jury hat aus der vielfältigen Liste der Empfehlungsbücher kein neues Preisbuch vorgeschlagen", sagte der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, am Sonntag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Buch über Transgender-Thema war Favorit
Am 6. April hatte die Bischofskonferenz mitgeteilt, dass im Jahr 2021 "kein Preisbuch gekürt" werde. Zugleich hatte sie auf die Empfehlungsliste mit 15 "besonders empfehlenswerten Titeln" hingewiesen.
Laut einem Bericht des "Kölner Stadt-Anzeigers" (Montag) hatte sich die zehnköpfige Jury unter Vorsitz des Trierer Weihbischofs Robert Brahm auf einen Favoriten verständigt: "Papierklavier" von Elisabeth Steinkellner, in dem das Thema Transgender positiv behandelt werde.
Einige Bischöfe, die am Ende bei ihrer turnusmäßigen Sitzung im sogenannten Ständigen Rat über die Prämierung befinden, hätten sich jedoch dem Votum nicht angeschlossen.
Transzendente Dimension muss erkennbar sein
Die Zeitung zitiert aus den Statuten: Der Katholische Kinder- und Jugendbuchpreis werde "für Arbeiten verliehen, die beispielhaft und altersgemäß christliche Lebenshaltungen verdeutlichen". Dabei müsse "die transzendente und damit religiöse Dimension erkennbar sein". Das Buch steht nicht auf der Empfehlungsliste. Die Jury habe "dem Vernehmen nach" auch keinen Ersatzpreisträger benennen wollen, so die Zeitung weiter.
"Wir können keinen Eklat erkennen", sagte Kopp. Das sei ein normaler Vorgang: "Vor einigen Jahren hat es schon einmal kein Preisbuch gegeben."
Im vergangenen Jahr war wegen der Corona-Pandemie die Verleihung des Kinder- und Jugendbuchpreises verschoben worden. Ausgewählt worden für den mit 5.000 Euro dotierten Preis war die Autorin Susan Kreller für ihren Roman "Elektrische Fische".