domradio.de: Sie leben in Südafrika - was kriegen Sie dort der Stimmung in Simbabwe nach der Wahl mit?
Hippler: In Südafrika leben Millionen Menschen aus Simbabwe, die Menschen, die gegen Mugabe und deshalb ausgewandert sind. Und bei denen ist natürlich Frust angesagt. Sie sind sehr enttäuscht. Man hatte gehofft, dass Mugabe diesmal nicht gewinnt. Jetzt gab es zwar Meldungen über Wahlfälschungen und andere Unregelmäßigkeiten. Aber sein Sieg ist so hoch ausgefallen, dass man davon ausgehen kann: Viele Menschen haben ihn wirklich gewählt!
domradio.de: Wie erklären Sie sich das?
Hippler: Es ist ein Rätsel; alle, die sich mit Simbabwe beschäftigen, fragen sich: Wie kann es sein, dass Robert Mugabe zum siebten Mal in Folge gewonnen hat. Ein Stück weit liegt es wohl auch daran, dass sein Wahlgegner in der Vergangenheit mit Mugabe koaliert hatte. In dieser Zeit ging es auch ein wenig bergauf mit dem Land. Und wer hat dafür in Simbabwe Kredit erhalten? Mugabe!
domradio.de: Wie bewerten Sie den Ausgang der Wahl?
Hippler: Es ist eine Katastrophe für das Land. Sicherlich werden wir jetzt Veränderungen der Verfassung leben. Dann hat Mugabe ja bereits angedroht, dass mehr Fabriken verstaatlicht werden. Es bleibt zu hoffen, dass sich MDC-Präsident Morgan Tsvangirai wirklich nicht an einer neuen Regierung beteiligt. Damit die Menschen sehen, wohin es führt, wenn man Robert Mugabe wählt.
Das Gespräch führte Monika Weiß.