Mit einer Kennzeichnung für Textilien nach sozialen und ökologischen Standards will Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) die Ausbeutung von Näherinnen eindämmen. "Wir arbeiten an einem Label, das den Verbrauchern signalisiert, dass bei diesem Produkt die Näherinnen von ihrer Arbeit leben können und die ökologischen Standards eingehalten werden", sagte Müller der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post".
Damit waschen teurer als wegwerfen ist
In den Produktionsländern für in Deutschland verkaufter Kleidung herrschten oft "unglaubliche Zustände", erklärte Müller. Frauen arbeiteten 16 Stunden an sechs Tagen in der Woche für einen Stundenlohn von fünf Cent, der zum Überleben der Familie nicht reiche. "Und das nur, damit wir T-Shirts kaufen können, die so billig sind, dass waschen teurer als wegwerfen ist", kritisierte der Minister. Die Textilwirtschaft forderte er auf, "ihrer Verantwortung für ihre Produkte gerecht zu werden" und eine transparente Zertifizierung einzuführen.