Nuntius in Kroatien sieht Verehrung Stepinacs als berechtigt an

"Er hat mich sehr beeindruckt"

Wird Kardinal Alojzije Stepinac heiliggesprochen? Der Vatikan hatte die Heiligsprechung zuletzt aufgeschoben. Der koratische Vatikandiplomat Giorgio Lingua befürwortet seine Verehrung. Auch er selbst hat einen besonderen Bezug zu Stepinac.

Erzbischof Alojzije Stepinac (l.) 1946 auf dem Weg in einen Gerichtssaal / © CNS (KNA)
Erzbischof Alojzije Stepinac (l.) 1946 auf dem Weg in einen Gerichtssaal / © CNS ( KNA )

Papst Franziskus hat seinen Nuntius in Kroatien, Giorgio Lingua, in Privataudienz empfangen. Das teilte der Vatikan am Donnerstag ohne Nennung von Einzelheiten mit. Dem Vernehmen nach soll es bei dem Gespräch unter anderem um eine mögliche Heiligsprechung des kroatischen Kardinals Alojzije Stepinac gegangen sein.

Mitverantwortung an Verbrechen?

Stepinac (1898-1960) war von 1937 bis zu seinem Tod Erzbischof von Zagreb. Bis heute umstritten ist seine Haltung zum faschistischen Ustascha-Regime im Zweiten Weltkrieg. Kritiker werfen ihm eine mindestens moralische Mitverantwortung an den damals in Kroatien begangenen Verbrechen vor.

Unterstützer des Kardinals verweisen dagegen darauf, dass er Notleidende und Verfolgte insbesondere in der Kriegszeit unterstützt habe.

"Vater" der Kroaten

Vatikandiplomat Lingua sagte dem Portal Vatican News, die Person Stepinac habe ihn "sehr beeindruckt". Der Selige werde von den Kroaten "als Vater" betrachtet.

Bewunderung und Zuneigung "scheinen mir berechtigt zu sein", so der Erzbischof. Er verstehe deshalb die Ungeduld in Sachen Heiligsprechung. Das bedeute allerdings nicht, dass diese unmittelbar bevorstehe.


Quelle:
KNA