Die Vorwürfe gegen einen Mitarbeiter des Bistums Limburg wegen mutmaßlichen Besitzes von Kinderpornografie müssen nach Ansicht von Bischof Georg Bätzing rasch untersucht werden. "Uns ist daran gelegen, dass das aufgeklärt wird, das ist das Allererste", sagte Bätzing am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. "Die Schlagzeile, die diese Verbindung herstellt, beunruhigt sehr." Zunächst müssten aber die Ermittlungen abgewartet werden.
In welcher Funktion der Mitarbeiter der katholischen Kirche tätig war, wollte Bätzing nicht sagen: "Wir müssen die Persönlichkeitsrechte wahren." Auf die Frage, ob der Vorfall nun wieder neue Unruhe ins Bistum Limburg bringe, sagte er: "Es geht uns nicht ums Bistum und Ruhe oder Unruhe, sondern hier geht es darum, wenn da etwas dran ist, es aufzuklären und dann, wenn es strafbar ist, muss es bestraft werden."
Bätzing sagte, er habe den Missbrauchsbeauftragten der Deutschen Bischofskonferenz, den Trierer Bischof Stephan Ackermann, bereits über den Vorgang informiert. Ackermann ist derzeit auf Dienstreise in Burkina Faso.
Kinderpornos auf Dienst-PC
Der Mann sei freigestellt worden, weil auf seinem Dienst-PC im Bischofshaus und auf elektronischen Medien zahlreiche Kinderpornos gefunden worden seien, berichtet die "Frankfurter Neue Presse" am Donnerstag unter Berufung auf die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt.
Der Beschuldigte ist kein Priester und als Diakon tätig. Schnelle betonte, es gelte die Unschuldsvermutung. Mit Blick auf das laufende Verfahren werde das Bistum zunächst keine weiteren Angaben machen.
Unterdessen bestätigte der Pressesprecher der Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft, Georg Ungefuk, dem Evangelischen Pressedienst, dass gegen einen 55-jährigen Mitarbeiter des Bistums Limburg ermittelt werde. Bei einer Durchsuchung am 1. Februar seien bei dem Beschuldigten verschiedene Speichermedien wie USB-Sticks und SD-Karten mit kinderpornografischen Inhalten sichergestellt worden. Diese Dateien müssten noch ausgewertet werden, sagte Ungefuk. Das Bistum habe die Ermittlungen tatkräftig unterstützt.
Verfahren wegen eines Anfangsverdachts
Die zuständige Zentralstelle für Internetkriminalität (ZIT) der Generalstaatsanwaltschaft hatte nach Informationen der "Frankfurter Neuen Presse" über Wochen verdeckt ermittelt und in den vergangenen Tagen das Büro des Diakons sowie seine Wohnung durchsucht. Dabei fanden die Strafverfolger den Angaben zufolge auf Rechnern und elektronischen Speichermedien belastendes Material. Formell laufe nun das Verfahren wegen eines Anfangsverdachts.