Ermittlungen zu Reliquienraub aus Kölner Dom vorerst eingestellt

Anzeige gegen Unbekannt bleibt bestehen

Zwei Monate nach dem Verschwinden der Papstreliquie aus dem Kölner Dom hat die Polizei die Ermittlungen vorerst eingestellt. 

Dompropst Gerd Bachner sitzt im Kölner Dom / © Oliver Berg (dpa)
Dompropst Gerd Bachner sitzt im Kölner Dom / © Oliver Berg ( dpa )

Inzwischen sei die Akte über die am 4. oder 5. Juni gestohlene Glaskapsel mit einem Blutstropfen von Papst Johannes Paul II. geschlossen und an die Staatsanwaltschaft weitergegeben worden, sagte ein Sprecher der Kölner Polizei. Das entspreche dem üblichen Vorgehen.

"Die Ermittlungen können aber beim geringsten Hinweis jederzeit wieder aufgenommen werden." Die Anzeige gegen Unbekannt bleibe bestehen. Etwa acht bis zehn Zeugen seien befragt worden, darunter vor allem Domschweizer, aber auch Menschen aus der Bevölkerung, die sich auf den Aufruf der Polizei gemeldet hätten, so der Sprecher. Konkrete Täterhinweise seien dabei nicht gewonnen worden. Allerdings habe die Tatzeit auf Samstag (4. Juni) zwischen 18.30 und 21.00 Uhr oder Sonntag (5. Juni) zwischen 6.00 und 8.00 Uhr eingegrenzt werden können.

Keine verwertbaren Erkenntnisse 

Ebenso hätten die Ermittler Videoaufzeichnungen aus dem Dom gesichtet. Da der Tatort selbst nicht videoüberwacht werde, hätten sich auch hier keine verwertbaren Erkenntnisse ergeben. Am Schrein selbst sei DNA gesichert worden, deren Auswertung derzeit noch laufe. "Auch die Kölner Polizei hofft, dass die Reliquie wieder auftaucht", sagte der Sprecher.

Unbekannte hatten einen Schaubehälter, ein Reliquiar, im nördlichen Querhaus des Kölner Doms aufgebrochen und das enthaltene Glasröhrchen gestohlen. Das an der Wand befestigte Reliquiar war seit Dezember 2013 im Dom. Dompropst Gerd Bachner zeigte sich entsetzt über den Diebstahl der Glaskapsel mit dem Blutstropfen des heiliggesprochenen Papstes: "Der materielle Wert ist nur gering, viel größer ist der ideelle Verlust". 

Quelle:
KNA