In den kommenden Wochen werde die straßenseitige Fassade eingerüstet und komplett wasserabweisend behandelt, teilte das Erzbistum Köln am Donnerstag mit. Rund 2.400 Quadratmeter waren bereits zwischen August 2018 und März 2019 saniert worden. Damals wurden laut Erzbistum Spannungsrisse zwischen Fugen und Backstein verfüllt und die stark saugenden Mörtelfugen wasserabweisend ausgestaltet.
Im Frühjahr 2020 hätten sich dann erneut Abplatzungen des Lehmverputzes an den oberen Wandpartien gezeigt. Die jahreszeitlichen Temperaturschwankungen hätten im Mauerwerk wieder zu feinsten Rissen geführt, die Wasser an den von Schlagregen betroffenen West- und Südseiten ins Gebäudeinnere leiteten. Dies führe aber weder zu einer Beeinträchtigung der Kunstwerke noch kurzfristig zu gravierenden Bauteilschädigungen.
Wasserabweisend und unsichtbar
Mit dem Architekten Peter Zumthor und einem Bauphysiker sei nun entschieden worden, auf die besonders beanspruchten Wandseiten komplett wasserabweisendes und unsichtbares Material aufzutragen. Dadurch könnten immer wieder entstehende Feinstrisse nicht geschlossen, aber der Feuchteeintrag insgesamt reduziert werden.
Das 2007 eröffnete Museum war auf dem Grundriss der kriegszerstörten gotischen Kirche Sankt Kolumba erbaut worden. Zumthor hatte für den Neubau unter Beteiligung von Fachingenieuren und den Hochschulen in Aachen und Köln einen neuen Mauerwerkstypen entwickelt. Mit flachen Ziegeln aus Dänemark überspannt dieser fugenlos die Reste des Mauerwerks der früheren Kirche im Inneren des Museums. Die Fassade in grauem Backstein lässt die Ruinen erkennen.