In seiner Predigt ging der Würzburger Bischof Franz Jung auf das Motto der Diaspora-Aktion 2020 ein. "Werde Hoffnungsträger“ sei ein sehr gut gewählter Satz, der insbesondere jetzt in der Corona-Zeit eine große Rolle spiele, obwohl das Motto lange vorher feststand.
Die Aktion des Bonifatiuswerks setzt sich für Christen in der Diaspora ein. Corona mache uns aber alle zu Diaspora-Christen, so Bischof jung. Diaspora heißt Zerstreuung. So wie die Diaspora-Christen keinen Kontakt zu ihren Geschwistern im Glauben haben, gehe es uns auch im Moment, wenn wir nicht gemeinsam feiern, arbeiten oder schlicht leben können.
Fünf Aspekte der Hoffnung
Für die Hoffnung brauche es fünf wichtige Aspekte, die sich für den Würzburger Bischof schon in der Bibel begründen. Hoffnung braucht Gemeinschaft – auch in der Krise müssen wir gemeinsam nach vorne, nicht nach hinten blicken, und auf die Zeit hoffen, wenn wir wieder richtige Gemeinschaft erleben können.
Hoffnung brauche aber auch einen langen Atem. Auch wenn man nicht regelmäßig in den Gottesdienst gehen kann, verbindet uns die Hoffnung auf Gemeinschaft. "Wir erleben eine eigene Entfremdungserfahrung", beschreibt Bischof Jung die Corona-Zeit. Was ist es uns wert und was kostet es "die Flamme noch einmal am Brennen zu halten“?
Hoffnung brauche aber auch Wachsamkeit. Es sei kein Zufall, dass die wichtigsten Feste des Kirchenjahres – Weihnachten und Ostern – in der Nacht gefeiert werden. In der Nacht ist unser Geist frei, sind wir offen und aufnahmefähig für die Geschenke des Herrn.
Wichtig sei aber auch, die Wartezeit, das Zehren, die Sehnsucht. Die Hoffnung wachse durch den Aufschub. In dieser Zeit sei wichtig zu bedenken: Hoffnung könne man nicht einfach teilen, sondern nur bezeugen.
Schlussendlich sei es die Eucharistie, die den Christen Hoffnung spende. In der Kommunion schenke der Herr uns die wahre Hoffnung, in der Aussicht auf das Himmelreich.
"Werde Hoffnungsträger!"
Im November macht das Hilfswerk auf die Herausforderungen katholischer Christen aufmerksam, die in extremen Minderheitensituationen in Deutschland, Nordeuropa und dem Baltikum ihren Glauben leben. Den Höhepunkt der deutschlandweiten Aktion bildet der „Diaspora-Sonntag“ am 15. November. Dieser große Tag der Solidarität wird traditionell am dritten Wochenende im November begangen. Dann sammeln katholische Christen in den Gottesdiensten für die Belange ihrer Glaubensgeschwister in der Diaspora.
Das 1849 von Laien und Priestern gegründete Diaspora-Hilfswerk ist von der Deutschen Bischofskonferenz mit der Förderung der Diaspora-Seelsorge beauftragt. Das Bonifatiuswerk sammelt Spenden und stellt diese Diaspora-Gemeinden und -einrichtungen als Hilfe zur Selbsthilfe zur Verfügung. In der Projektförderung und -begleitung versteht sich das Bonifatiuswerk als Netzwerker und fördert die Begegnung mit Projektpartnern. Die Glaubensbildung und Unterstützung der Glaubensweitergabe sowie die Suche nach innovativen, zukunftsweisenden Formen der Diaspora-Seelsorge sind zentrale Aufgabenbereiche, des Bonifatiuswerkes, das sich als "Hilfswerk für den Glauben" versteht.
Spendenkonto: IBAN DE46 4726 0307 0010 0001 00, Stichwort: Diaspora-Aktion
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