Im Jahr 2018 sind im Vatikan 75 Personen festgenommen und sechs Personen verhaftet worden. Das geht aus dem Bericht hervor, den der vatikanische Staatsanwalt Gian Piero Milano am Wochenende zur Eröffnung des Gerichtsjahres 2019 für den Vatikanstaat vortrug.
Wegen Diebstahls wurden 86 Anzeigen eingereicht. Hinzu kamen 97 Anzeigen wegen Beschädigung und 15 Anzeigen wegen Betrugsversuchs. Wegen Verstoßes gegen die Verkehrsregeln wurden 161 Strafzettel ausgestellt, berichtete der Staatsanwalt. Insgesamt 11.845 Kontrollen wurden im vergangenen Jahr durchgeführt.
Härtere Strafen dank Franziskus
Zudem ging die Justiz gegen Unregelmäßigkeiten im Wirtschafts- und Finanzbereich vor. Zu den Aufgaben der vatikanischen Gendarmerie gehört auch die Kontrolle der Ein- und Ausfuhr von Bargeldbeträgen an den Staatsgrenzen. Diese Maßnahmen waren eingeführt worden, um den Vatikan bei der Vorbeugung von Geldwäsche und verdeckter Terrorismusfinanzierung an internationale Normen anzupassen.
Milano berichtete, dass seit Beginn des Pontifikats von Papst Franziskus die Strafen für Vergehen gegen Minderjährige, sowie Kriegs- und Menschenrechtsverbrechen verschärft worden seien. Auch im Kampf gegen Terrorismus und Drogenhandel habe der Vatikan seien Gesetze strenger geworfen. Schärfere Strafen wurden im Fall von sexueller Gewalt, Kindermissbrauchs, Handel mit pädopornografischem Material und Ausbeutung der Prostitution von Minderjährigen eingeführt, berichtete der Staatsanwalt.
Das kleinste Gefängnis der Welt
Auch der Vatikan hat ein Gefängnis. Mit zwei Zellen ist es die kleinste Haftanstalt der Welt. Sie befindet sich in der Kaserne der vatikanischen Gendarmerie unweit des Petersplatzes. Nur Staatsbürger des Vatikans können dort inhaftiert werden.
Zuletzt saß Monsignore Lucio Vallejo Balda dort in Untersuchungshaft. Ihm wurde Diebstahl und die Veröffentlichung vertraulicher Dokumente vorgeworfen.