US-Katholiken gegen Erweiterungen bei Todesstrafe

Erschießungen sollen möglich werden

Führende US-Katholiken haben scharfe Kritik an einem Vorstoß des Justizministeriums geäußert, die Tötungsarten bei Hinrichtungen zu erweitern. So sollen Erschießungen, der elektische Stuhl und der Einsatz von Gas möglich werden.

Jesus-Bild in einer Gefängniszelle / © N.N. (KNA)
Jesus-Bild in einer Gefängniszelle / © N.N. ( KNA )

"Erschießungskommandos und andere Hinrichtungsmethoden wieder einzuführen, ist ein Schlag ins Gesicht eines Landes, das sich von der Praxis der Todesstrafe abwendet", erklärte die Geschäftsführerin des "Catholic Mobilizing Network", Krisanne Vaillancourt Murphy.

Schwester Helen Prejean, die sich seit langem gegen die Todesstrafe einsetzt, bezeichnete die Ankündigung als "gefühllose rohe Gewalt der Mentalität der Trump-Administration".

Erschießungen, elektrischer Stuhl und Einsatz von Gas

Das US-Justizministerium hatte am 27. November eine Regeländerung veröffentlicht, die auf Bundesebene Erschießungen, den elektrischen Stuhl und den Einsatz von Gas gegenüber Todeskandidaten möglich machen sollen. Die Ausweitung der Tötungsarten neben der Giftinjektion soll am 24. Dezember in Kraft treten, sie wurde schon im August angekündigt.

Laut "Death Penalty Information Center", das die Tötungsarten der einzelnen Bundesstaaten dokumentiert, sind Erschießungen in drei Bundesstaaten rechtlich zulässig. In neun Staaten können zum Tode Verurteilte auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet werden, in sieben ist der Einsatz von Stickstoffgas möglich.

Biden will Hinrichtungen auf Bundesebene beenden

In diesem Jahr hat das Justizministerium erstmals seit 2003 wieder Todesurteile auf Bundesebene vollstreckt. Bis November starben sieben Verurteilte per Giftspritze, Fünf Häftlinge sollen noch vor Vereidigung des neuen US-Präsidenten Joe Biden am 20. Januar hingerichtet werden.

Eine Hinrichtung zwischen einer Präsidentschaftswahl und der Amtseinführung des neuen Präsidenten gab es zuletzt 1889. Biden hatte angekündigt, Hinrichtungen auf Bundesebene zu beenden. Die US-Bischöfe haben sich mehrfach für ein Ende der Todesstrafe eingesetzt.


Quelle:
KNA