"Konkrete Gesten sind wichtig, nicht Worte", sagte das Kirchenoberhaupt am Mittwoch in der vatikanischen Audienzhalle. Er hoffe, dass die von Frankreich angestoßene Geberkonferenz einen wichtigen Beitrag zum Aufbau des Libanon leiste.
Kommt Franziskus in den Libanon?
Ein Jahr nach der schrecklichen Explosion in der libanesischen Hauptstadt Beirut denke er viel an die Menschen vor Ort, an die Opfer, die Verletzten, die Menschen, die Obdach und Arbeit verloren hätten. "Viele haben auch den Lebensmut verloren", so Franziskus. Er bete unermüdlich dafür, dass der Libanon wieder zu einer Botschaft des Friedens im gesamten Nahen Osten werde und hoffe auf eine baldige Reise in den Libanon. "Mein Wunsch, euch zu besuchen, ist groß", fügte der Papst hinzu.
Am 4. August 2020 detonierten 2.750 Tonnen Ammoniumnitrat in einem ungesicherten Silo im Hafen von Beirut und zerstörten weite Teile der Hauptstadt. Rund 200 Menschen kamen ums Leben, 6.500 erlitten Verletzungen, Zehntausende wurden obdachlos. Die Folgen des Unglücks dauern laut Hilfsorganisationen bis heute an und haben die Wirtschaftskrise im Land drastisch verschärft.
Neue Themenreihe zum Galaterbrief
"Das Evangelium ist nicht verhandelbar", betonte das Kirchenoberhaupt bei der Generalaudienz außerdem. Wer jedoch das Evangelium annehme, werde von Gott als Sohn und Tochter aufgenommen. Das Evangelium sei eine "unerschöpfliche Quelle des Heils", so Franziskus.
Im Juni hatte der 84-Jährige einen neuen Zyklus begonnen, der Themen aus dem Brief des Apostels Paulus an die Galater behandelt. In den Wochen zuvor hatte er jeweils zum Thema Gebet gesprochen.
Bis Ende Juni hatten die Audienzen pandemiebedingt zunächst als Video-Format ohne Gläubige und dann im Damasushof innerhalb der vatikanischen Mauern stattgefunden. Üblicherweise finden die Generalaudienzen unter Papst Franziskus mit Tausenden Pilgern aus aller Welt auf dem Petersplatz statt, im August werden sie aufgrund der Hitze des Öfteren in die klimatisierte Audienzhalle verlegt.