Erste Gespräche mit potenziellen Trägern liefen bereits. Ziel sei die Übernahme durch eine Krankenhausgruppe mit katholischer Ausrichtung, so Nielen am Montag gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) weiter. "Wir wollen die Einrichtungen in katholischer Trägerschaft halten."
Das Erzbistum wolle Minderheitsgesellschafter bleiben, zugleich aber von der Erfahrung eines größeren Trägers profitieren. Ein Ziel, bis wann die Suche abgeschlossen sein soll, habe man sich nicht gesetzt, betonte Nielen.
Leitungskräfte und Mitarbeitervertretungen seien am Montag über diesen Schritt informiert worden, so der Sprecher. Die Trägersuche habe zunächst keine unmittelbaren Konsequenzen für die Mitarbeiter.
Vier katholische Krankenhäuser mit über 2.000 Mitarbeitern
Das Erzbistum Hamburg unterhält derzeit vier katholische Krankenhäuser mit über 2.000 Mitarbeitern. Das Marienkrankenhaus und das Kinderkrankenhaus Wilhelmstift in Hamburg sowie das Marien-Krankenhaus in Lübeck sind zusammengeschlossen in der "Ansgar Gruppe", die zu 100 Prozent dem Erzbistum gehört. Das Krankenhaus Groß-Sand in Hamburg-Wilhelmsburg steht in Trägerschaft der dortigen Kirchengemeinde Sankt Bonifatius.
Letzteres befindet sich laut einem Bericht der Unternehmensberatung Ernst & Young aus dem Jahr 2017 in einer "wirtschaftlichen Schieflage". Eine Sanierung sei nur mit erheblichen Mitteln des Erzbistums Hamburg möglich, hieß es. Die "Ansgar Gruppe" sehe sich einem zunehmenden Wettbewerb ausgesetzt und mit ansteigenden Investitionsbedarfen konfrontiert. Insgesamt bescheinigten die Berater dem Erzbistum eine Überschuldung von rund 80 Millionen Euro.
Auf dem Gebiet des Erzbistums Hamburg gibt es vier weitere katholische Krankenhäuser, die nicht im Verantwortungsbereich der Erzdiözese liegen. Träger sind Gesellschaften der Malteser und des Elisabeth Vinzenz Verbundes (EVV).