Erster Lateinamerikaner an der Spitze der US-Bischofskonferenz

 (DR)

Die katholische US-Bischofskonferenz hat erstmals einen Lateinamerikaner an ihrer Spitze. Bei ihrer Herbstversammlung in Baltimore wählten die Bischöfe den Erzbischof von Los Angeles Jose Gomez zu ihrem neuen Präsidenten. Die Wahl des 67-jährigen reflektiert den wachsenden Einfluss der Latinos in der US-Kirche. Etwa vier von zehn US-Katholiken gehören zum hispanischen Bevölkerungsteil der USA. 

Gomez war Ende der 80er Jahre von Mexiko in die USA eingewandert und erhielt 1995 die US-Staatsbürgerschaft. Bereits im ersten Wahlgang erhielt er als einer von zehn Kandidaten mit 176 Stimmen die erforderliche Mehrheit. Er folgt auf Kardinal Daniel DiNardo, der das Amt nach drei Jahren verlässt.

Gomez gehört dem streng konservativen Opus Dei an. Zugleich gilt er als loyaler Unterstützer von Papst Franziskus und als Verfechter einer Einwanderungspolitik, die es illegal in den USA lebenden Migranten ermöglichen soll, die Staatsbürgerschaft zu erlangen. Deutlich bezog er nach dem Anschlag eines Rechtsextremisten in El Paso Anfang August gegen weißen Nationalismus Stellung. "Der Mythos, dass Amerika von Weißen und für Weiße gegründet worden sei, ist genau das: ein Mythos", sagte er damals. (KNA/12.11.2019)